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An Julius Eduard Hitzig.

Zum 26. März 1811.

Eines Gartens blüh'nde Runde
Stand im Grunde
Finst'rer Thäler eingehägt,
Mannigfach der Blumen Leuchten,
Und vom feuchten
Quellgeriesel mild gepflegt.

Aber fern bewohnte Auen,
Fern das Schauen
Heitern Volks auf üpp'ger Flur!
Denn es führten zu dem Garten
Zwischen harten
Klippen wenig Pfade nur.

Und die Pfade ganz verschollen,
Und vom Rollen
Dunkler Fluthen ungangbar;
Selten, daß sich halb verirrten
Bergeshirten
Thät' die Pflanzung offenbar.

Zwar auch Sangeshelden kamen,
Groß von Nahmen,
Durch der Felsen wilden Bruch;
Haben Preis dem Blüh'n gesungen,
Doch verklungen,
War im dunkeln Thal ihr Spruch.

Bis mit Geist und Kraft und Liebe
Ein Getriebe
Wer im Berg hat angelegt,
Und er's schuf mit klugem Maße,
Daß die Straße
Jeden leicht zum Garten trägt.

Seit ihm dieses Werk gelungen,
Ist erklungen
Froh hinaus des Gartens Preis.
Ritter kommen, ihn zu schauen,
Edle Frauen
Brechen dort manch duftig Reis.

Und der Garten, Blüthen rankend,
Bildet dankend
Seines Freundes Nahmenszug,
Brächt' ihm gern an seinem Feste
Heut das Beste,
Was er je an Früchten trug.

Doch es will sich nicht so fügen!
Mög' ihm g'nügen
Diese Blum', in Treu' erglüht.
D'rauf hat Wünsche viel geschrieben
Treues Lieben
Ihm, und was ihn hold umglüht.

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