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Das sind die Lieblingsorte, wo ich träumte,
Die Wiesen, deren Blumen ich besang.
Amable Tastu.
Nimm Deinen Schleier um, so einfach schön geschmückt,
Den Deiner Nadel Fleiß mit Blumen ausgestickt,
Komm in den Schatten der Platanen.
Schlag um die Schultern Dir den prächt'gen Kaschmir-Shawl,
Der einst vielleicht verhüllt hat eines Emirs Stahl,
Vielleicht den Busen von Sultanen.
Im Abendsonnenschein sieh dort des Dorfes Rauch;
Er steigt und fällt. So sehn wir unsre Plagen auch,
Stolz, Ehrgeiz, Ruhm, vorüber fliegen.
Ein Jeder hofft im Glanz zu drehn sich auch einmal,
Wie sich im Abendwind beim letzten Sonnenstrahl
Rauchwölkchen übergoldet wiegen.
Zur Stunde, wo der Tag sich still zur Ruhe legt,
Wie lieb' ich's, mir zur Seit' ein Herz, das für mich schlägt,
Zu wandeln durch des Thales Triften.
Wie süß, zu streifen, wo Dein Auge nur mir lacht,
Dein süßer Odem sich dem leisen Hauch der Nacht
Vermählt und mich umweht mit Düften.
Ich träumte dieses Glück von frühster Kindheit an,
Was hab' ich nicht dafür gelitten und gethan!
Zur Zeit, wo Bürgerkrieg die Kette
Zerbrach, im Frieden lebt' ich, ruhig nur durch Dich!
Oed war mein Leben oft, doch Du belebst für mich
Die Wüsten alle, selbst die Städte.
Schon blinken Sterne, schau, in goldner Abendluft!
So, wenn ambrosisch zieht ein würzig süßer Duft
Durch's Schloß vor einem großen Feste,
Mag man noch, eh' im Saal die Lichter all entflammt,
Sich setzen sehn zum Mahl oft auf Damast und Sammt
Die eiligsten der frohen Gäste.
Sieh dort: – ein Meteor! Es blitzt und sinkt herab,
So strahlt ein großer Mann oft hell und steigt ins Grab,
Den ein geheimer Schmerz vernichtet,
Die Menge sieht die Glut mit dumpfem Staunen an.
Was ist ein Stern, der fällt, dem müden Ackersmann,
Der kaum empor vom Pflug sich richtet?
Wie anders bist doch Du! Mit Thränen ehrst Du gern
Erhabner Seelen Leid, um den gefallnen Stern
Weinst du, das Schicksal des Poeten.
Dem Opfer Mitleid zollst Du und dem Henker auch,
Zum Grab der Helden, das umweht ein heil'ger Hauch,
Pflegst Du mit Andacht hinzutreten.
Und wenn ein altes Schloß sich Deinem Auge zeigt,
Das schwarz aus schwarzer Nacht mit Thurm und Zinnen steigt,
Fern von der Stadt und ihren Tücken,
Dann stehst Du plötzlich still, Dein Auge sucht, entdeckt
Des Mondes Strahl, der hell durchglänzt und sich versteckt
Und wieder blinkt durch schmale Lücken.
Von mir hast Du die Lust an Trümmern alter Zeit,
An Kirchen, wo zum Dienst der Ritter ward geweiht,
In neuer Rüstung betend kniete,
An Schlössern, wo den Mund des Troubadours, im Schlaf
Geöffnet halb, der Kuß der Königin oft traf,
Daß röther seine Lippe glühte. –
Doch kehren wir zurück: mit schwarzen Schatten ringt
Der Himmel, und das Boot, das uns nach Hause bringt,
Löst schon des Schiffers Arm, der starke.
Ach, unsres Lebens Bild, das in der Nacht gewiegt
Vom Schicksal auf dem Meer der Zeit verwegen fliegt,
Hin über'm Abgrund schwebt die Barke!
Es flieht zur Ewigkeit mit jedem Augenblick
Das Leben, seelenlos bleibt unser Leib zurück,
Für ewig nun verstummt, erblindet.
So, wenn die Rose stirbt, die Blumen-Königin, –
Bethaut Aurora sie mit Thränen auch, – dahin
Sinkt Blatt um Blatt, ihr Duft entschwindet.