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Factus sum peregrinus .... et quaesivi qui simul contristaretur, et non fuit.
PS. LXIX.
Perfice gressus meos semitis tuis. Ps. XVI.
Ich bin fremd worden meinen Brüdern ....
Ich warte, ob's Jemand jammerte, aber da ist Niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine.
Erhalte meinen Gang auf Deinen Fußsteigen.
O schönes Thal, hier ruht an grüner, schatt'ger Stelle
Der Wandrer, Vögeln sieht er traurig zu und lauscht,
Sie fliehn einander scheu,... die Natter kriecht zur Quelle,
Horch, wie das Schilf im Winde rauscht!
Vor'm Menschen flieht der Mensch; und edle Herzen sehen
Wir oft, auf die ein Weh' in früher Jugend drückt.
Wohl dann dem schwachen Rohr, das im Vorüberwehen
Ein Sturm in seiner Blüthe knickt!
O träfe dieser Sturm mich unter diesen Eichen!
Müd ist der Wandrer schon, kaum hofft er zu erreichen
Das Ziel der Qual, die er erfuhr.
Vor seinen Schritten sieht er öde die Natur
Beim trüben Morgenroth, nur düstre Unglückszeichen,
Der Zukunft große Wüste nur.
Weh, Unmuth und Verdruß vergällen ihm das Leben;
An falsche Güter wirft er niemals weg sein Streben,
Er sucht ein treues Herz, das fest sich ihm vereint: –
Umsonst! In seiner Noth zeigt sich kein Rettungsnachen.
Und ist er froh, mit ihm wird keine Seele lachen,
Noch mit ihm weinen, wenn er weint.
Sein Loos ist Einsamkeit! Sein Leben trüb, verbittert,
Gleicht dem Cypressenbaum, der hier im Thale zittert,
Die keusche Lilie sieht er fern von sich erblühn,
Die junge Rebe will mit seinen düstern Schatten
Nicht ihre heitern Ranken gatten,
Noch mit Gewinden ihn umschlingen festlich grün.
Der Wand'rer, eh' den Berg die Füße
Hinauf ihn tragen, flieht in dieses Thal und ruht;
Wie wohl die Stille hier der kranken Seele thut!
Im Schwarm ist er allein! die Einsamkeit, die süße,
Sie nimmt ihn traut in ihre Hut.
Ihr, einsam, – stiller nur, – wie er, ihr dunkeln Schatten
Ihr Bäum' am Rande grüner Matten,
Dem Blick der Menschen fern bergt ihn im dichten Laub.
Ihr Bäche, laßt den Fuß in eurem kühlen Bette
Ihn waschen, den befleckt der ekle Schmutz der Städte
Und ihrer Straßen wüster Staub.
O laßt ihn singen hier, wo grüne Gipfel ragen,
Von jenem hohen Bild, dem Trost in trüben Tagen,
Der Jungfrau, hold und rein, mit lächelnd süßem Mund!
Und bleibt's ein schöner Wunsch, daß sie sich ihm vermähle
Auf Erden hier, so laßt doch träumen seine Seele
Von einem ew'gen Liebesbund.
Am irdischen Staube bleibt sein Geist nicht sklavisch kleben,
Er hofft getrost, und denkt der alten Schmerzen kaum.
Zwei Schatten sind's fortan, die lenken all sein Leben,
Ein Bild vergangner Zeit, der Zukunft lichter Traum.
Wann kommst Du, Süße, wann wirst Du ans Herz ihm sinken,
Dem Freunde, dessen Lied von Dir nur singt und sagt,
Wann wirst Du, holder Stern, ihm blinken,
Du neue Sonne, die in finstrer Nacht ihm tagt?
Nie um den hohen Preis der Tugend wird er kaufen,
Was er erstrebt, ihr bleibt er treu und strauchelt nicht!
Sich krümmen mag das Schilf, um nicht Gefahr zu laufen,
Er ist die Eiche, die die Stürme wild zerraufen,
Sich biegen wird sie nie, sie bricht!
Er sieht den Sturm sich nahn, er sieht ihn ohne Zagen:
Lebt wohl, ihr Wellen, Baum und Strauch,
Du schönes, grünes Thal, du Echo meiner Klagen,
Heilkräftig süßer Waldeshauch!
Wohl dem, der glücklich lebt am väterlichen Herde
In diesem stillen Thal und stirbt auf heim'scher Flur!
Nichts weiß er von der Qual der Erde,
Sein Auge sieht den Himmel nur.