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Zarte Maid, warum doch willst Du klagen?
Blüht Dir nicht der Lenz der ersten Jugend?
Lithauischer Daino.
Du weißt nicht, Kind, wie schön die Kindheit ist, o sehne
Nach unsrem Alter Dich nicht neidisch und bethört,
Herb ist das Lächeln oft uns mehr, als Dir die Thräne,
Bald sklavisch zagt das Herz, bald tobt es wild empört.
Dein Alter flieht dahin auf leichten Aetherschwingen,
Harmlos und träumerisch, ein Hauch, ein Freudenton,
Der durch die Lüfte rauscht, um mählig zu verklingen,
Wie über's Meer ein Halcyon.
Es frommt Dir nicht, wenn Du zu früh gedacht, empfunden,
Des Morgens freue Dich, der Frühlingsseligkeit,
Ein Kranz von Blüthen sind noch Deine süßen Stunden,
Gib Acht, daß sie Dir nicht verwelken vor der Zeit.
Die Jahre kommen, ach, mit ihnen kommt gezogen
Die Sorge Dir, wie uns, – so will es das Geschick! –
Getäuschte Hoffnung, Gram, und Freundschaft, die gelogen,
Freudlose Freude, falsches Glück.
Sei fröhlich, löse nicht des Lebens schwarzes Siegel.
O lache! – Trübe nicht Dein Angesicht durch Pein,
Dein blaues Auge nicht, der Unschuld hellen Spiegel,
Drin Deine Seele wohnt, des Himmels Widerschein.