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Non deficit alter.
Virgil
Frankreich hat Gräber, hat Paläste, Hallen, Warten,
Hat alte Schlösser voll von Bannern und Standarten,
Heroenschmuck, den einst den Feinden es entwand,
Sein frommer Eifer hat, die brennende Begierde,
Zu mehren seiner Tempel Zierde,
Oft ausgeplündert fremdes Land.
In seinen Städten, reich an Monumenten, sehen
Die römischen Götter wir und Memphis' Mausoleen,
In ihren Mauern hat Venedigs Leu geruht.
Und fehlt es an Metall, um neue Säulenriefen
Für unser Babylon zu gießen,
Dann fordert es vom Feind Tribut.
Wenn unser Heer auszieht und seine Waffen blinken,
Und ihm die Oriflamm' und ihre Lilien winken, –
Wie Heerden fliehn vor ihm die Feind' in raschem Schritt.
Dann den Besiegten schenkt der Sieger reiche Gaben,
Als war' es Spielzeug nur für Knaben,
Und ihre eignen Fahnen mit.
Du Siegesmahl, der Blitz, der deinen Herrn dir raubte,
Hatt' auch gezielt nach dir und deinem jungen Haupte,
Auf's Neu errichtet stehst du wieder, stolz und schön.
Ein Denkmal, – also sprach nur Eine Stimm' im Heere,
Begonnen einst zu unsrer Ehre,
Es darf nicht unvollendet stehn!
An deiner Stirne soll des Helden Name prangen!
Denn jeden Lorbeer, den Frankreich einmal empfangen,
Bewahrt es treu, damit ihn keine Zeit zerpflückt.
Du Pforte des Triumphs, steig' auf zur Himmelsnähe,
Und unser Ruhm, der Riese, gehe
Durch deinen Bogen ungebückt!