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Die Herstellung von mondänen Galanteriewaren hat damals eine Vollendung erreicht wie wahrscheinlich in keiner späteren Zeit. Die Glasindustrie lieferte kleine Wunderwerke an geschmackvoller Komposition, Feinheit der Form, Reinheit und Leuchtkraft der Farben. Die zahllosen Schmuckgefäße in marmorierten, ombrierten, moirierten, gewellten, geäderten, geflammten Mustern erinnern an unsere Tiffanygläser, nur sind sie viel gediegener, subtiler und vornehmer in der Ausführung. Da gab es zum Beispiel herrliche Kelche in Blütenform, eine Vase in Gestalt eines in allen Tinten irisierenden Fisches, Becher, auf denen sich das bunte Leben im Papyrusdickicht abspiegelte, aber auch die mannigfaltigsten Meisterstücke aus anderem Material: bauchige Alabasterflaschen von adeliger Rundung; Bronzespiegel mit Mädchenfiguren oder Feenköpfen am Griff; goldene Anhänger und Broschen; elfenbeinerne Schminkbüchsen und Schminkstäbchen mit den reizendsten 403 Tier- und Pflanzenmotiven; hölzerne Salbschalen, die Antilopen, und Kämme, die schleichende Panther oder stürzende Steinböcke darstellten; prachtvolle Bilderbogen aus gebrannten Kacheln; Parfümlöffel in Gestalt eines liegenden Kalbes, eines fliehenden Fuchses, eines Lotosbuketts, einer Schwimmerin, die eine hohle Ente hält: Die beiden Flügel bilden den Deckel. Das Problem des Kunsthandwerks, erlesene Schönheit mit vollendeter Zweckmäßigkeit zu vereinigen, ist vom ägyptischen Kleinkünstler vorbildlich gelöst worden, dessen Takt es gelang, zwischen aufdringlicher Ornamentik und ernüchternder Sachlichkeit die Mitte zu treffen.