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Tags darauf hatte David Moray eine geheime Zusammenkunft mit Dr. Forman, dem Meister-Bruder der Rosenkreuzer. Am vergoldeten Gitter der Mauritiuskapelle im linken Seitenschiff der St. Paul's Kathedrale trafen sie sich.

Die Kathedrale – heute eine jüngere Schwester St. Peter's – war vor dem großen Brand Londons ein gotischer Bau, höher als alle Dome des Festlandes. Obgleich Kanzel und Orgel dem anglikanischen Gotte dienten, hatten die prunkvollen Seitenkapellen ihre katholischen Heiligennamen beibehalten.

Nicht mehr gebetet wurde in ihnen – um so mehr geflüstert, geschachert, gekuppelt und gelästert.

In den Mittagsstunden war die Kathedrale eine Börse. Wenn es regnete, war sie überfüllt; und gedrängt voll war sie, wenn die Sonne durch die herrlichen Glasgemälde der Spitzbogenfenster dunkelbunt und mystisch hereinschimmerte. Wer wetten wollte, ging hin; wer Zeit oder Geld totschlagen wollte, ging hin; wer hämisch sein wollte, wer einen Congrès des Idiots sehn wollte, ging hin. In der durch das Mittelschiff, die Querschiffe und den Chorumgang flutenden Menge, leuchteten die Seidengewänder und kurzen spanischen Schultermäntel des Hochadels neben den stumpferen braunen oder schwarzen Tuchkleidern des Bürgertums. Für unzählige, die durch kein Amt an Whitehall gebunden waren, ersetzte »Paul's Walk« das neuigkeitslüsterne Geschwätz bei Hofe.

Doch David Moray und Dr. Forman trafen sich erst am späten Nachmittag, als die Kirche sich bereits leerte und das Echo des vielstimmigen Gemurmels von den Strebepfeilern und den Spitzbogengewölben schon mehr gedämpft zurückschallte. Einen von Lord Moray geschriebenen Brief hielt Dr. Forman in der Hand, und an des Lords Barett hing eine dunkle glockenförmige Perle. Das waren die beiden Erkennungszeichen: denn der Magier und der Lord sahn sich zum erstenmal.

Die Gittertür war nicht verschlossen. Sie traten in die Kapelle, wo einen Marmorsarkophag ockergelb, blutrot und giftgrün das Licht der Glasmalereien überhauchte.