Julie de Lespinasse
Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse

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83.

Dienstag, zehn Uhr. [1774.]

Mein lieber Freund, sind Sie, wo ich bin, im Bad? Geht es Ihnen gut? Ich weiß nicht, verdanke ich es Ihnen oder dem Umstande, daß es Turgot besser geht, daß ich heute vier Stunden hintereinander geschlafen habe? Das kommt bei mir fast niemals vor. Frei atmen kann ich aber doch nicht.

Anbei ein Brief vom Grafen Schönberg und ein Briefchen von Frau d'Anville. Sie werden auch eins bekommen haben.

Ich habe die Absicht, um ein Uhr auszugehen, und um vier wiederzukommen. Oder besser, ich werde im Garten der Invaliden spazieren gehen. Oder, am allerbesten, ich erwarte Sie bei mir. Ich bitte Sie, lieber Freund, kommen Sie zeitig. Vor Tisch gehen Sie zum Grafen Broglie und plaudern mit ihm. Um vier können Sie von da weggehen. Ich bekomme Sie nie richtig zu sehen, nie kann ich mit Ihnen ordentlich reden. Wann haben wir denn einmal so recht zusammen geplaudert? Tausenderlei habe ich schon wieder vergessen, was ich Ihnen zu sagen hatte.

Melden Sie mir bestimmt: Um die und die Zeit bin ich bei Ihnen! Danach wird sich richten, wo ich zu Mittag essen werde. Bei Frau von Saint-Chamans kann ich vor vier Uhr wieder gehen. Zu ihr ginge ich am liebsten.

Guten Morgen!

Um von etwas anderem zu reden: I[ch] l[iebe] D[ich]! D[u] h[ast] m[ich] g[estern] i[n] e[inen] R[ausch] v[on] G[efühlen] g[etaucht], d[en] i[ch] n[icht] w[ieder] e[erleben] m[öchte]! S[age] m[ir] n[ur], G[eliebter], l[iebst] D[u] m[ich]?


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