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Montag, den 26. September 1774, mitternachts.
Graf Crillon hat mich soeben besucht, lediglich um mich zu bitten, Ihnen in seinem Auftrage zu schreiben, daß er sich mit Fräulein Carbon verheiratet. Der Vertrag ist fix und fertig. Die junge Dame hat gestern an Herrn von Trudaine geschrieben, sie habe sich den Grafen Crillon erkoren und sie hoffe, er werde ihre Wahl billigen. Er hat mit Vergnügen davon Kenntnis genommen, wie Sie sich wohl denken können. Heute ist Empfangsabend bei den Eltern. In acht Tagen findet die Hochzeit statt. Graf Crillon wußte vor acht Tagen selber kaum etwas von dieser Geschichte; er verdankt dieses große Gluck einzig und allein seinem Vater. Er gelangt damit in den Besitz eines großen, eines riesigen Vermögens, das mehr denn hunderttausend Franken Jahreszinsen bringt, ganz abgesehen von manchem für den Grafen sehr vorteilhaftem Nebenumstande. Dabei ist Fräulein von Carbon ein kluges Mädchen.
Da man allgemein sein Glück preist, so müssen auch wir uns freuen, daß er sein Glück gemacht hat. Ich nehme lebhaft teil daran, aber es ist nur eine äußerliche Freude; innerlich bin ich voll Leid und Unruhe. Meine Seele ist aufgeregt und ohne Frieden. Sind Sie krank? Warum haben Sie nicht geschrieben, wenn Sie können? Warum tragen Sie in eine so schon gräßliche Stimmung auch noch Unruhe und Angst? Ich bin todunglücklich. Wenn Sie sich Saumseligkeit vorzuwerfen hätten, so wäre das sehr unrecht von Ihnen. Aber, mein lieber Freund, das ist nicht der Fall. Sie sind krank, sehr krank. Ich zittre und warte schaudernd auf den Mittwoch.
Graf Crillon ist über und über beschäftigt. Er bedauert sehr, Ihnen nicht selber schreiben zu können.