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Wien, 9. Jenner 1782.
... Ich verstehe nicht, daß ich keinen Brief bekomme. Sollten Sie so böse sein über mich? Daß ich Ihnen die Sache so lange verschwiegen, darüber können Sie böse sein, da haben Sie recht. Doch wenn Sie meine Entschuldigung darüber gelesen haben, so können Sie mir schon verzeihen. Und daß ich mich zu verheiraten wünsche, darüber können Sie doch nicht böse sein? Ich glaube, daß Sie hierin meine Religion und gute Denkungsart am besten haben erkennen können. O, ich könnte Ihnen auf Ihr letztes Schreiben wohl vieles antworten und viele Einwendungen machen; allein meine Maxime ist, was mich nicht trifft, das achte ich auch nicht der Mühe wert, daß ich davon rede; ich kann mir nicht helfen, ich bin einmal so. Ich schäme mich ordentlich, mich zu verteidigen, wenn ich mich falsch angeklagt sehe; ich denke mir immer, die Wahrheit kömmt doch an den Tag. Nun, ich kann Ihnen von dieser Sache nicht mehrers schreiben, weil ich noch keine Antwort auf meinen letzten Brief habe. Neues weiß ich nichts, mithin leben Sie wohl; ich bitte Sie noch einmal um Verzeihung und bitte Sie um Nachsicht und Mitleiden für mich. Ohne meine liebste Konstanze kann ich nicht glücklich und vergnügt sein, und ohne Ihre Zufriedenheit darüber würde ich es nur zur Hälfte sein; machen Sie mich also ganz glücklich, mein liebster, bester Vater! ich bitte Sie ...