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Mannheim, 8. November 1777.
... Nun folgt die Gratulation!
Allerliebster Papa!
Ich kann nicht poetisch schreiben: ich bin kein Dichter. Ich kann die Redensarten nicht so künstlich einteilen, daß sie Schatten und Licht geben: ich bin kein Maler. Ich kann sogar durchs Deuten und durch Pantomime meine Gesinnungen und Gedanken nicht ausdrücken: ich bin kein Tänzer. Ich kann es aber durch Töne: ich bin ein Musikus. Ich werde auch morgen eine ganze Gratulation sowohl für den Namens- als Geburtstag bei Cannabich auf dem Klavier spielen. Für heute kann ich nichts als Ihnen, mon très cher père, alles von ganzem Herzen wünschen, was ich Ihnen alle Tage, morgens und abends wünsche: Gesundheit, langes Leben und ein fröhliches Gemüt. Ich hoffe auch, daß Sie jetzt weniger Verdruß haben, als da ich noch in Salzburg war; dann ich muß bekennen, daß ich die einzige Ursach war. Man ging mit mir schlecht um, ich verdiente es nicht. Sie nahmen natürlicherweis Anteil, aber zu sehr. Sehen Sie, das war auch die größte und wichtigste Ursach, warum ich von Salzburg wegeilte. Ich hoffe auch, mein Wunsch ist erfüllet. Nun muß ich mit einer musikalischen Gratulation schließen. Ich wünsche Ihnen, daß Sie so viele Jahre leben möchten, als man Jahre braucht, um gar nichts Neues mehr in der Musik machen zu können. Nun leben Sie recht wohl; ich bitte Sie recht untertänig, mich noch ein bißchen liebzuhaben und mit diesem schlechten Glückwunsch unterdessen vorliebzunehmen, bis in meinem engen und kleinen Verstandskasten neue Schubladen gemacht werden, wo ich den Verstand hineintun kann, den ich noch zu bekommen im Sinne habe ....