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Mannheim, 10. Januar 1778.
... Der Herr Wieland ist, nachdeme er mich nun zweimal gehört hat, ganz bezaubert. Er sagte das letztemal nach allen möglichen Lobsprüchen zu mir: »Es ist ein rechtes Glück für mich, daß ich Sie hier angetroffen habe« und drückte mich bei der Hand. Heut ist die Rosamund im Theater probiert worden, sie ist – gut, aber sonst nichts. Dann wenn sie schlecht wäre, so könnte man sie ja nicht aufführen, gleichwie man nicht schlafen kann, ohne in einem Bett zu liegen! Doch es ist keine Regul ohne Ausnahme, ich habe das Beispiel gesehen. Drum gute Nacht! ...
Nun etwas Gescheites. Ich weiß (ganz gewiß), daß der Kaiser im Sinn hat, in Wien eine teutsche Opera aufzurichten, und daß er einen jungen Kapellmeister, der die teutsche Sprache versteht, Genie hat und imstande ist, etwas Neues auf die Welt zu bringen, mit allem Ernste sucht. Venda zu Gotha sucht, und Schweitzer aber will durchdringen. Ich glaube, das wäre so eine gute Sache für mich; aber gut bezahlt, das versteht sich. Wenn mir der Kaiser tausend Gulden gibt, so schreibe ich ihm eine teutsche Opera, und wenn er mich nicht behalten will, so ist es mir einerlei. Schreiben Sie, ich bitte Sie, an alle erdenkliche gute Freunde zu Wien, daß ich imstande bin, dem Kaiser Ehre zu machen. Wenn er anderst nicht will, so soll er mich mit einer Opera probieren. Was er hernach machen will, das ist mir einerlei. Adieu! Ich bitte aber das Ding gleich in Gang zu bringen, sonst möchte mir jemand vorkommen. ...