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Wien, 27. Juni 1781
... Eben komme ich von Herrn von Hippe, geheimen Sekretär vom Fürst Kaunitz, welcher ein sehr liebenswürdiger Mann und ein recht guter Freund von mir ist. Er machte mir von selbst die erste Visit, und da spielte ich ihm. Wir haben in meiner Wohnung zwei Flügel, einer zum Galanteriespielen und der andere eine Maschine, der durchgehends mit der tiefen Oktav gestimmt ist wie der, den wir in London hatten, folglich wie eine Orgel. Auf diesem hab ich also kapriziert und Fugen gespielt. Ich bin fast täglich nach Tisch bei Herrn von Auernhammer. Die Fräulein ist ein Scheusal, spielt aber zum Entzücken; nur geht ihr der wahre, feine, singende Geschmack im Cantabile ab, sie verzupft alles. Sie hat mir ihren Plan (als ein Geheimnis) entdeckt, der ist: noch zwei oder drei Jahr rechtschaffen zu studieren und dann nach Paris zu gehen und Metier davon zu machen; dann sie sagt: »Ich bin nicht schön, au contraire häßlich; einen Kanzleihelden mit drei oder vierhundert Fl. mag ich nicht heiraten, und keinen andern bekomme ich nicht; mithin bleibe ich lieber so und will von meinem Talent leben«, und da hat sie recht. Sie bat mich also, ihr beizustehen, um ihren Plan ausführen zu können; aber sie möchte es niemand vorher sagen...