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München, 1. Dezember 1780.
... Gestern vormittag war wieder Monsieur Raaff bei mir, um die Aria im zweiten Akt zu hören. Der Mann ist also in seine Aria verliebt, als es nur immer ein junger feuriger Mann in seine Schöne sein kann. Des Nachts, ehe er einschläft, und morgens, da er erwacht, singt er sie; er hat (ich wußte es von einer sichern Hand, und nun weiß ich es von ihm selbst) zu Baron Viereck, Obriststallmeister, und Herrn von Kastel gesagt: »Ich war sonst immer gewohnt, mir in die Rollen zu helfen, sowohl in die Rezitativ als Arien; da ist aber alles geblieben, wie es war; ich wüßte keine Note, die mir nicht anständig wäre usw.« Enfin, er ist zufrieden wie ein König. Die eingeschickte Aria wünschte er wohl mit mir ein wenig verändert zu haben. Das era ist ihm auch nicht recht, und dann möchten wir hier eine ruhige zufriedene Aria haben, wenn es auch nur ein Teil wäre, desto besser; den zweiten muß man so allzeit in die Mitte nehmen, und der geht mir öfters im Weg um. Im Achill in Sciro ist so eine Aria auf diese Art: Or che mio figlio sei usw...