W. A. Mozart
Mozarts Briefe
W. A. Mozart

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München, 18. Januar 1781.

Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen dermalen recht sehr wenig schreibe, dann ich muß augenblicklich (es ist gleich zehn Uhr, morgens versteht es sich) in die Prob; es ist heute das erstemal Rezitativprob im Theater. Vorschreiben habe ich mir nicht gekonnt, weil ich noch immer mit den verwünschten Tänzen zu tun gehabt habe. Laus deo nun habe ich es überstanden; mithin nur das notwendigste. Die Prob mit dem dritten Akt ist fürtrefflich ausgefallen. Man hat gefunden, daß er die zwei ersteren Akte noch um viel übertrifft. Nur ist die Poesie darin gar zu lang und folglich die Musik auch (welches ich immer gesagt habe); deswegen bleibt die Aria vom Idamante: Nò, la morte io non pavento weg, welche ohnedies ungeschickt da ist, worüber aber die Leute, die sie in Musik gehört haben, darüber seufzen; und die letzte vom Raaff auch, worüber man noch mehr seufzt, allein man muß aus der Not eine Tugend machen. Der Orakelspruch ist auch noch viel zu lang, ich habe es abgekürzt; der Varesco braucht von diesem allen nichts zu wissen, dann gedruckt wird alles, wie er es geschrieben ...


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