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Wer könnte all die Helden nennen,
Die Christum wagten zu bekennen
In jener Zeit! Allen voran
Schreitet der Papst Sankt
Fabian.
Durch eine Taube wunderbar
Dereinst erwählt, führt er die Schar
Der Seinen an, am Pfahl mit Zangen
Gequält, enthauptet ohne Bangen.
Bischof
Felicianus fiel
Auf dem Weg nach Rom, nach seinem Ziel.
Im Blut getauft, für Christus zeugt
Armeniens Stern, Held
Polyeukt.
Zu Alexandrien aber ward
Gunitha auf grausame Art
Zum Richtplatz, Ketten an den Füßen,
Geschleift und gesteinigt, ihr Wagen zu büßen.
Pamphiliens Bischof
Nestor starb
Am Kreuz, das ihm das Heil erwarb.
Der Arzt
Codratus zu Korinth
Wurde enthauptet, doch geschwind
Entsprang an jener Leidensstelle
Eine wunderheilende Quelle.
Zwei Brüder aus Armenia
Erlitten auch die Marter da:
Kalocerus,
Parthenius.
Des Konsuls Aemilianus
Tochter Anatolia hub
Die Leichen auf, die sie begrub.
Julianus Istricus starb mit Hohn;
Ihn ehrt nun Rimini als Patron.
Myrons Wunder sind bekannt
In Kreta, seinem Heimatland.
Die Armen tränkte er gar hold
Mit Wein; sieh', da floß reines Gold
Aus dem Gefäß. Verruchten Dieben
Lohnte der Gute nicht mit Hieben,
Als er sie ertappte, nein, er beschenkte
Sie reichlich, er, der Keinen kränkte.
Den Höllendrachen überwand
Er dann im tapfren Widerstand.
Die Jungfrau
Anatolia
Zu Thora in Italia
Trug noch im Kerker hohen Sinn.
Der Zauberer
Audax brachte hin
In das Gefängnis eine Schlange.
Doch diese verschonte die Maid, die bange,
Und umwand den Beschwörer. Der
Ward erst befreit, als die Jungfrau hehr
Für ihn bat. So ward er bekehrt.
Sie fielen beide durch das Schwert.
Die Jungfrau
Apollonia
Wurde zu Alexandria
Ergriffen und ins Gesicht geschlagen,
Die Zähne zerbrochen. Gegen die Plagen
Des Zahnwehs hilft sie ihren Treuen,
Die sie bitten und benedeien.
Um seinen Freund zu retten, trat
Arcadius selbst an dessen Statt,
Gab sich als Christ beim Richter an
Und ging in Martern himmelan.
Mit einem Mühlstein an dem Hals
Ward in den Grund des Wogenschwalls
Gestürzt die treue
Aurea
Im Angesicht von Ostia.
Bischof
Achatius, zubenannt
Agathangelus, vom Land
Armenien ermunterte
Seine treue Schar von je
Zu standhaftem Bekenntnis, gab
Auch vor dem Richter Zeugnis ab,
Er sei ein Christ. Doch Marcian,
So hieß der Richter, gab den Mann
Voll Ehrfurcht frei. Viel Gutes that er
Noch lang als seiner Kirche Vater.
Agathon mit strengem Sinn
Floh aus der Welt zur Wüste hin,
Um den Versuchungen zum Zorn
So zu entflieh'n. Doch dort am Born
Zerbrach er seinen Wasserkrug.
Das war ihm Grund zum Zorn genug.
Er nahm daraus die Lehre:
Ohne Versuchung wäre
Dies Leben nie. Erfüllt von Mut
Ging er hin in die Welt. Sein Blut
Vergoß er als bereiter,
Entschlossener Gottesstreiter.
Magnus sei nun mit Ruhm genannt,
Erst Schäfer, dann Bischof im Italerland.
Einsiedlerin und Hirtin war
Jungfrau
Regina rein und klar.
Sie fiel durchs Schwert.
Durchs Schwert fiel dann
Auch
Reparata. Himmelan
Entflog eine Taube ihrem Blut.
Des
Minias Haupt fiel auch der Wut
Der Heiden; doch der Tote trug
Es über den Arno hin im Flug
Bis auf den Hügel unverzagt,
Wo nun die schöne Kirche ragt
Bei Florenz, daß die Stadt, die schöne,
Des Kriegers Heiligkeit bekröne.
Gregor, der Wunderthäter, ward
Belehrt auf liebevolle Art
Durch Origenes den Weisen.
Er ward nach manchen Reisen
Bischof in Pontus. Er verjagte
Der Teufel viele. Der Unverzagte
Rückte gar einen Berg vom Ort,
Der ihm beim Bau der Kirche dort
Im Wege stand. Der Strom, der wilde,
Wich zag zurück, als ins Gefilde
Der Heilige steckte seinen Stab,
Dem Gott so reiche Kräfte gab.
Epimachus und
Alexander
Litten getreulich mit einander,
Mit Nägeln gemartert; in der Glut
Des Feuers strahlte hell ihr Mut.
Victoria, die edle, wollte
Jungfräulich bleiben. Darob grollte
Ihr Bräutigam Eugenius.
Er bat, er drohte, und zum Schluß
Verklagte er sie. Das Schwert durchstieß
Ein Herz, das nie von Jesus ließ.
Konon, den Gärtner zu Nazareth, jagen
Die Schergen, nachdem sie die Füße durchschlagen
Mit eisernen Nägeln; vor einem Wagen
Muß er so laufen, bis er sinkt
Und stirbt und ihm die Palme winkt.
Isidor, der Krieger, fiel durchs Schwert
Zu Chios, kühn und ehrenwert.
Von sieben Brüdern sagt die Kunde
Zu Ephesus, die treu im Bunde
An Christus hielten mit frommem Sinn.
Sie hießen: Johannes, Konstantin,
Dionysius, Malchus, Martinian,
Serapion und Maximian.
In eine sich're Höhle floh'n
Sie alle, verfolgt von der Häscher Droh'n.
Da ließ der Kaiser den Eingang vermauern.
Sie sanken in Schlaf. Aus Todesschauern
Erweckte sie Gott zweihundert Jahre
Darauf, nachdem im Reich der wahre
Glaube längst gefestigt stand.
Die »
sieben Schläfer« sind sie genannt.
Priester
Felix von Nola floh
Auch in eine Höhle und ward so
Gerettet; denn als die Häscher kamen
Zum Höhleneingang, sieh', da nahmen
Sie dort ein Spinngewebe wahr,
Woraus sie schlossen, nie fürwahr
Sei der Flüchtling hinein gekommen.
So rettete Gott noch jenen Frommen.
Kaiser Decius aber ward
Erschlagen auf der Kriegesfahrt
Gegen die Goten am Donaustrom.
Nach ihm ward Gallus Kaiser in Rom.
Die Decianische Verfolgung. Papst Fabian, 20. Jan. 249; Felicianus, 24. Jan.; Gunitha, 8. Febr.; Nestor, 26. Febr.; Codratus, 10. März; Kalocerus, 19. Mai; Julian, 22. Juni; Myron, 8. Aug.; Anatolia, 9. Juli; Apollonia, 9. Febr.; Arcadius, 12. Jan.; Aurea, 24. Aug.; Achatius, 31. März; Agathon, 21. Okt.; Magnus, 19. Aug.; Regina, 7. Sept.; Reparata, 8. Okt.; Minias, 25. Okt.; die Kirche S. Miniato. Gregor, 17. Nov.; Epimachus, 12. Dez.; Victoria, 23. Dez.; Konon, 5. März 251; Isidor, 15. Mai; sieben Schläfer, 27. Juni; Felix, 14. Jan.