Goldene Legende der Heiligen

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Julianus hieß einer,
Ein guter Mann, ein reiner,
Der zum Bischof ward geweiht
Und hier seines Lebens Zeit
Wohl mit Tugenden hat getragen.
Die Meister also von ihm sagen,
Daß er früher Simon hieß,
Der Pharisäer. Dieser ließ
Sich, da er erst aussätzig war,
Zu Christus führen. Wunderbar
Ward er von ihm geheilt. Da lud
Er Jesum ein. Ein Essen gut
Machte er in seinem Hause da,
Wo Maria Magdalena
Von unserm Herren ward bekehrt;
Und auch Simon ward belehrt
Auf bessere Weisheit. Nach dem Tod
Des Herren Jesus Christus bot
Er sich den Jüngern an in Treuen.
Sie tauften ihn. Er nahm den neuen
Namen Julianus an.
Zum Bischof weihte man ihn dann.
Immer vollkommener ward sein Leben.
Ihm wurde von Gott die Macht gegeben,
Viele Zeichen und Wunder zu thun.
Sein Eifer ließ ihn nimmer ruh'n.
Durch ihn ward dreien Toten gegeben
Wieder wie eh' ein Freudenleben,
In dem sie Gott sagten Dank.
Also war seines Lebens Gang
Geziert mit Tugenden, bis er starb
Und sich das Himmelreich erwarb.
Gott hat den Pharisäer jetzt
Im Himmel zu sich hingesetzt
Neben den frommen Zöllner hin.
Das sei auch uns einst zum Gewinn!

Inhalt

Julianus – Simon der Pharisäer