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Die Scharfrichter haben allezeit den Ärzten ins Handwerk gepfuscht; aber zur Zeit Joachims I. hat einmal der Scharfrichter von Berlin eine ganz absonderliche Kur angewandt.
Da lagen einst am Gründonnerstag drei Bettler vor der Klosterkirche der Schwarzen Brüder gegenüber dem Schloß, taten gar jämmerlich, als hätten sie die Krämpfe, und lahm stellten sie sich auch. Meister Hans, der Scharfrichter, hatte aber die Leute genau angesehen und bemerkt, daß der Schaum vor ihrem Munde eitel Seifenschaum war. Er fragte den Kurfürsten, ob er die drei wohl gesund machen dürfe. Als der's nun erlaubte, zog er eine Knotenpeitsche unter dem Wams hervor und schlug so unbarmherzig auf die armen Krüppel los, daß eine Staubwolke aus ihren Kitteln aufstieg. Da haben dann die Krüppel schnell ihre Messer gezogen, aber nicht, um sich zu wehren, sondern um die Stricke zu zerschneiden, mit denen sie die Beine unter dem Leibe zusammengebunden, sind aufgesprungen und schnell über die lange Brücke bis ans Georgentor gelaufen. Meister Hans aber hat ihnen bis dahin das Geleit gegeben, und seine Knotenpeitsche hat die Musik dazu gepfiffen.