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Beim Städtchen Tost stand früher eine alte Mühle, bei der es nicht heimlich war. Vom Rade her hörte man nachts viele Stimmen und ein schreckliches Heulen. Da kam einst ein Spielmann zum Müller und erbot sich, den Wassermann zu vertreiben. Der Müller war einverstanden und versprach dem Spielmann eine ansehnliche Belohnung. Alle Bewohner der Mühle wollten der Vertreibung zusehen und versammelten sich in der Mühlstube.
Um Mitternacht kam der Wassermann, um den Spielmann ins Wasser zu ziehen. Der aber fing an, mit der linken Hand auf seinem Instrument zu spielen. Dann machte er, wiederum mit der linken Hand, drei Kreuzzeichen, ergriff einen langen Strohhalm, machte, abermals mit der linken Hand, drei Knoten und band damit den Wassermann hinter dem Kachelofen an. Dann sagte er noch zu den Müllersleuten, sie sollten dem Gefesselten niemals auch nur einen Tropfen Wasser geben.
Eines Tages nun waren der Müller und seine Frau fortgegangen und das kleine Töchterchen des Müllers allein zu Hause. Beim Spielen kam das Kind in die Nähe des Ofens. Da bat der dort angebundene Wassermann um eine Tasse Wasser. Das Mädchen brachte sie ihm bereitwillig. Als der Wassermann davon getrunken hatte, verschwand er und ward nicht mehr gesehen.