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Im Anfange des 19. Jahrhunderts lebte im nahen Rudelsdorf, am Ostabhange des »Vater Zobten«, ein junger Bauernknecht namens Breuer, der sich in die Tochter eines Freistellenbesitzers im unweit gelegenen Lauterbach verliebt hatte. Zum Kirchweihfeste (St. Michael) wollten sich die beiden Leutchen auf dem Tanzboden in Lauterbach treffen, und Breuer machte sich daher am genannten Tage beim Einbruch der Dunkelheit auf. Unterwegs gesellt sich zu ihm ein feiner junger Mann und sagt, daß auch er nach Lauterbach gehen wolle, sie könnten mithin den Rest des Weges gemeinsam zurücklegen. So pilgern sie, gemütlich über dieses und jenes plaudernd, mitunter sogar scherzend, weiter, kehren auch einige Male in Gasthäusern ein. Endlich, als sie eben in die nächste Nähe ihres Reisezieles kommen, bleibt der Fremde stehen und sagt: »Ich bin der Tod und gehe heute nach Lauterbach, um mir den Kapellmeister zu holen; mach dich bereit, in einem Jahre kommst du an die Reihe!« Der Knecht hielt dies alles nur für einen Scherz und ging lachend auf den Tanzboden, wo alles sich schon flott im Kreise drehte. Mitten im Saale, an die Säule gelehnt, steht, lächelnd nach ihm hinblickend, der neue »Freund«, für niemanden außer dem Breuer sichtbar, niemand bemerkt ihn, viele tanzen ihn an, einer sogar mitten durch den Fremden hindurch. Und nun wird es unserem Knechte klar, daß er wirklich mit einem überirdischen Wesen gegangen sei. In einem Weilchen geht der Tod auf den Kapellmeister los und versetzt ihm einen Backenstreich. Wimmernd fällt dieser zu Boden, zuckt einige Male und ist verschieden. Jener aber geht dicht am Breuer vorbei und sagt nochmals: »Mach dich bereit, übers Jahr hole ich dich!« Und so kam es auch.