Ernst Jaedicke
Deutsche Sagen
Ernst Jaedicke

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De Nachtjäger up Mönchgod

(Fr. Worm)

Wenn de Sommer tau Enn' is, de Feller kahl worden sünd un de Harwststorm äwer den schwarten Acker un de düstern Wälder tüht, denn kümmt uck de wille Nachtjäger wedder an, taum grötsten Schrecken von de Wild- und Holtdeiw. Hoch in de Luft jagt he up'n füerig Pird, wiet vor em flücht 'ne ganze Masse witter Wiwer: hinner de is hei her, up de het hei dat afseihn.

Vör väle Johren stund ees des Nachts up de Philippshäger Mähl de Möllergesell in de Mählendör un kek int Wäder. As hei noch so kek, dunn wurd't mit'n mal in de Luft so josen un tosen, dat 'n Bangbüchs woll glieks uträten wir. Uns' Möllergesell wüßt äwers von Grugen un Ängsten uck nich 'n Deut af, un wenn't up em ankamen wir, hei hadd sick woll gor mit'n Deuwel fat't. »Haha,« dacht hei, »nu giwwt't wat tau seihn; dit's de Waud!« Un so was't. As uns' Möllergesell kuum so dacht hadd, kem dei Nachtjäger up sin füerig Pird em uck all tau Gesicht. »Hoho, oll Fründ,« joste de Gesell, »de halwe Jagd is min!« De Jäger tek em an un nickte. – De Möller mahlte sin' eben Staken wieder, un as de Morgen kem, dunn wull hei taupassen un nach Huus 'rungahn. Wat kreeg hei äwer för'n Schreck, as hei unner bi den Buck von de Mähl 'n halwes Wiw mit kridenwittes Fell un kridenwittes Hoor finnen ded! De halwe Jagd hadd hei sick wünscht – un de Nachtjäger hadd sinen Wunsch erfüllt.

Dat junge Volk glöwt nich mihr an den Nachtjäger, äwer männig Oller paßt genau up, dat nah Sünnenunnergang de Dörn, de in de ollen Hüüser hinner 'nanner liggen, jo verschlaten warden; denn süß fohrt de Nachtjäger dörch dat Huus un nimmt Glück und Segen mit weg. De Ollen seggen: so lang as de Bedklock up Mönchgod stött, het de Nachtjäger de Halwinsel ganz un gor verlaten.


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