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Dicht an der Südwestseite der Kirche zu Ribbeck im Westhavellande steht ein alter Birnbaum, welcher, wie die Sage meldet, einem wunderbaren Umstände seine Entstehung verdankt. Vor langen Jahren wurde in der stillen Ecke, welche der Birnbaum jetzt einnimmt, ein Ahnherr der Besitzer Ribbecks, ein Herr von Ribbeck, auf seinen ausdrücklichen Wunsch bestattet. Herr von Ribbeck hatte sich bei Lebzeiten durch große Leutseligkeit ausgezeichnet, und namentlich war er ein Freund der Kinder. Stets führte er etwas bei sich, besonders aber Birnen, um die ihm begegnenden kleinen Kinder damit zu erfreuen. Groß war die Trauer, als der gute Herr starb, und wehmütig gedachten die Kinder der süßen Birnen, die ihnen seine freundliche Hand so häufig und so reichlich gespendet. Doch siehe! Nicht lange währte es, da sproßte aus dem Grabe des Wohltäters der Kleinen ein Birnbaum hervor, der schnell heranwuchs und nach kurzer Zeit reichliche Früchte trug. Der alte Herr hatte eine Birne mit ins Grab genommen, und aus dieser war der Baum erwachsen. Noch heute laben seine Früchte die Dorfjugend von Ribbeck und halten die Erinnerung an den längst verstorbenen Kinderfreund lebendig.