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19

Leutnant Jaretzkis Arm war amputiert worden. Oberhalb des Ellbogens. Kuhlenbeck machte seine Sachen gründlich. Der Rest Jaretzkis saß im Garten des Krankenhauses, saß bei den Bosketten und betrachtete den blühenden Apfelbaum.

Inspektion durch den Stadtkommandanten.

Jaretzki erhob sich, griff nach der kranken Hand, griff ins Leere. Dann stand er stramm.

»Guten Morgen, Herr Leutnant, soweit wieder wohlauf?«

»Zu Befehl, Herr Major, es fehlt eben ein gutes Stück.«

Fast war es, als würde sich Major v. Pasenow für Jaretzkis Arm verantwortlich fühlen, da er sagte: »Es ist ein böser Krieg … wollen Sie nicht Platz behalten, Herr Leutnant.«

»Danke gehorsamst, Herr Major.«

Der Major sagte: »Wo wurden Sie verwundet?«

»Ich wurde nicht verwundet, Herr Major … Gas.«

Der Major schaute auf Jaretzkis Armstumpf: »Ich verstehe nicht recht … Gas führt doch zu Erstickung …«

»Es gibt auch solche Gaswirkungen, Herr Major.«

Der Major sann eine Weile. Dann sagte er: »Eine unritterliche Waffe.«

»Gewiß, Herr Major.«

Beide dachten daran, daß auch Deutschland solch unritterliche Waffe in Verwendung habe. Aber sie sprachen es nicht aus.

Der Major sagte: »Wie alt sind Sie?«

»Achtundzwanzig, Herr Major.«

»Zu Anfang des Krieges gab es noch kein Gas.«

»Nein, Herr Major, ich glaube nicht.«

Die Sonne beschien die lange gelbe Mauer des Krankenhauses. Einige weiße Wolken hingen im blauen Himmel. Der Kies des Gartenweges steckte fest in der schwarzen Erde und am Rande des Rasens kroch ein Regenwurm. Der Apfelbaum war wie ein großes helles Bukett.

Vom Hause her kam der Oberstabsarzt im weißen Kittel.

Der Major sagte: »Ich wünsche Ihnen eine baldige Genesung.«

»Ich danke gehorsamst, Herr Major«, sagte Jaretzki.

 


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