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Da stand voll Schwermut Der Frauen eine zum andern Male Am Grab, sich grämend mit jammerndem Herzen, Maria Magdalena. Ihr war das Gemüt Voll schmerzlicher Sorgen, wo sie suchen sollte Den hilfreichen Herrn. Sie wußte dem Harm, Dem Weinen nicht zu wehren noch wohin sich wenden: Da verstört' ihr Gemüt. Da sah sie den mächtigen Christ dastehen, obwohl sie ihn Nicht erkennen konnte, bis er sich kundgab und sagte, Er wär es selber: »Warum weinst du so, Härmst dich mit heißen Tränen?« Sie sprach: »Um meinen Herrn. Ich weiß nicht, wo er blieb: magst du mir ihn weisen, Herr, wenn ich dich fragen darf, ob du ihn aus dem Felsen nahmst? So weis' ihn mir wieder: das wäre mir der Wünsche größter, Wenn ich ihn sehen sollte.« Nicht ahnt' ihr, daß der Sohn des Herrn Sie so gütlich grüßte: der Gärtner schien er ihr, Der Hofwart seines Herrn, bis der Herr sie mit Namen Nannte, der Nothelfer bester. Da ging sie näher hin, Das werte Weib, und erkannte den Waltenden. Da vermochte sie vor Minne nicht mehr, ihn zu meiden, Wollte mit den Händen nach dem Herren greifen, Dem Fürsten der Völker; aber das Friedenskind Gottes Wehrt' ihr mit den Worten: »Wage mich nicht Mit Händen zu berühren. Ich stieg noch nicht zum himmlischen Vater. Eile nun ungesäumt, den elfen zu melden, Meinen Brüdern, daß ich unser beider Vater, Euern und meinen, den allwaltenden, Suchen wolle, den wahrfesten Gott.« Die Frau war erfreut, da sie von ihm melden durfte, Daß sie ihn gesund gesehen. Sie schickte sich an Alsbald zu der Botschaft, brachte den Männern Das willkommene Wort, daß sie den waltenden Christ Gesund gesehen, und sagte, was ihr Auftrag war, Mit zuverläßgen Zeichen. Doch zweifelten sie noch An des Weibes Worten, daß die Wonnebotschaft Gottes Sohn ihnen sende, und saßen trauernd, Die Helden, und harmvoll. Der Heilige Christ Da gingen von Jerusalem auch der Jünger zween |
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Lücke in der Handschrift |