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Mit den Jüngern ging vom Gastmahl nun Christ nach Kapharnaum, der Könige mächtigster, Zu der herrlichen Burg. Der Helden viel Gingen ihm entgegen, gute Männer, Ein selig Gesinde, seine süßen Worte, Die heiligen, zu hören. Ein Hauptmann kam ihm da Entgegen, ein guter Mann, und begehrte sehnlich Des Heiligen Hilfe: einen Hausgenossen hab er, Einen Gliederlahmen, schon lange Zeit Siech in seiner Wohnung: »den weiß kein Arzt Mit Händen zu heilen. Deiner Hilf ist ihm not, Mein Fürst, mein guter.« Das Friedenskind Gottes Sprach ohne Säumen ihm selber entgegen, Daß er kommen wolle alsbald, sein Kind Der Not zu entnehmen. Näher trat ihm da Der Mann vor der Menge, mit dem Mächtigen Worte zu wechseln: »Ich bin nicht würdig, Herr, o guter, daß in mein Haus du kommst, Meine Wohnung besuchst. Ich bin ein sündiger Mann Mit Worten und mit Werken. Ich weiß, daß du Gewalt hast, Daß du von hier aus wohl ihn heilen magst, Mein waltender Herr. Wenn du ein Wort nur sprichst, Ist er erlöst von dem Leiden und wird ihm sein Leib Heil und rein, so du ihm Hilfe verleihst. Ich habe selbst zu befehlen, habe Felder genug Und Wiesen gewonnen; zwar unter der Gewalt Des Edelkönigs, hab ich doch edles Gefolge, Holde Heermänner, die mir so gehorsam sind, Daß sie nicht Wort noch Werk verweigern werden, Was ich sie leisten heiße in diesem Lande: Es zu vollführen, fahren sie und kehren Zu ihrem Herrn, die Holden. Im Hause hab ich Weiten Besitz wohl und wonniges Gut, Hochgesinnte Helden; doch wag ich dich Heiligen nicht Zu bitten, den Gebornen Gottes, in meinen Bau zu kommen, Meinen Saal zu besuchen, weil ich ein Sünder bin Und weiß, was ich verwirkte.« Da sprach der waltende Christ, Fahre nun, willst du, |