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Da nun gesunken war der Rüste näher Die heitre Sonne mit den Himmelsstrahlen An dem trüben Tage, da kam ein Vertrauter des Herrn, Ein kluger Mann, und Jünger Christs Seit manchem Tage schon, obwohl es die meisten In Wahrheit nicht wußten, denn mit Willen hehlt' er es Vor dem Judenvolke; Joseph war er geheißen. Heimlich hielt er zu Christ, den verworfenen Haufen Nicht im Frevel zu fördern; im Volke harrt' er Des heiligen Himmelreiches. An den Herzog wandt er sich, Den Boten des Kaisers, und bat ihn flehentlich, Daß er ihn lösen ließe den heiligen Leichnam Christs von dem Kreuze, wo er qualvoll gestorben war, Der Gute, am Galgenholz, und in ein Grab ihn legen, Der Erde anvertraut. Der Amtswalter mocht ihm Den Willen nicht wehren, sondern gab ihm Gewalt, Ihn zu vollführen. Da fuhr er hin sofort Und ging zu dem Galgen, wo er Gottes Kind, Den Leichnam hangen wußte des Herrn. Er entnahm ihn dem neuen Stamm, von den Nägeln gelöst, Fing auf in den Armen, wie man den Fürsten soll, Des Lieben Leichnam, bewand ihn mit Linnen Und trug ihn holdlich hin, wie der Herr es wert war, Wo sie die Stätte hatten in starren Stein Mit Meißeln gehauen. Da hatten Menschen noch Keinen Freund begraben, wo sie das Gotteskind Nach des Landes Weise, der Leiber heiligsten, Der Erde befahlen und mit einem Fels beschlossen Aller Gräber herrlichstes. Jammernd saßen Die neidischen Juden waren Da ward eine Schar der Juden beschieden, |