Anonym
Der Heliand
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Zacharias und Elisabeth

                                      Nun war da ein alter Mann,
Ein vielerfahrener   mit frommweisem Sinn,
Der war von den Leuten   aus Levis Stamm,
Des Sohnes Jakobs,   von gutem Geschlecht.
Zacharias geheißen   war der selige Mann,
Der gerne jederzeit   diente Gott dem Herrn
Und seinen Willen wirkte.   So tat auch sein Weib,
Die alternde Frau;   kein Erbwart sollte
In ihrer Jugend   ihnen gegeben werden.
Doch lebten sie lasterlos   und lobten Gott,
Den Gehorsam haltend   dem Himmelskönig,
Dessen Ruhm sie verherrlichten,   und ruchlose Tat,
Schuld und Sünde mieden.   Sorge befing sie zwar,
Daß sie ohne Erben   altern sollten,
Der Kinder bar verblieben.

                                                Er sollte Gottes Gebot
In Jerusalem tun:   wenn die Reih ihn traf
Und die heiligen Zeiten   dazu ermahnten,
So sollt er im Weihtum   des Waltenden Opfer,
Das heilige, halten,   des Himmelskönigs,
In Gottes Jüngerschaft:   eifrig begehrt' er,
Daß er es frommen Sinns   vollbringen möchte.


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