Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Zuvor sah da niemand Wohl der Minne mehr, als er den Mannen erwies, Den guten Jüngern. Ein Gastmahl bereitet' er, Setzte sie zu sich und sagt' ihnen viel Wahrer Worte. Gen Westen schritt der Tag, Die Sonne zur Küste. Sieh, da gebot Des Waltenden Wort, daß man ihm lautres Wasser Im Becken brächte. Auf stand der Geborne des Herrn, Der gute, vom Gastmahl und wusch den Jüngern Mit seinen Händen die Füße, rieb mit dem Handtuch Und trocknete sie verehrlich. Da sprach der Getreue, Simon Petrus, zu dem Herrn: »Nicht paßlich scheint es mir, Mein Fürst, du guter, daß du die Füße mir wäschest Mit den heiligen Händen.« Da sprach sein Herr zu ihm, Der Waltende: »Wenn du den Willen nicht hast, Den Dienst zu empfangen, daß ich dir die Füße wasche Aus gleicher Minne, wie ich diesen Männern Verehrlich tue, so hast du nicht teil mit mir Am Himmelreiche.« Da war das Herz gewandt Dem Simon Petrus; er sprach: »So gebiete Über meine Hände und Füße und über mein Haupt zumal, Sie nach Gefallen zu waschen, daß ich fürder nur Deine Huld habe und des Himmelreiches Solchen Teil, wie mir, teurer Herr, Deine Güte geben will.« Die Jünger Christs Duldeten da die Diensterweisung, Die Degen, geduldig, und was ihr Dienstherr tat, Der mächtige, aus Minne. Noch mehr gedachte den Menschen Fürder zu frommen das Friedenskind Gottes. Er setzte sich zu den Gesellen und sagt' ihnen viel Langfördernden Rats. |