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Noch ließ man ihn nicht ledig: sie ließen ein Weib Vor dem Volk herbeibringen, die ein Verbrechen begangen, Gar frechen Frevel: Die Frau war Im Ehbruch ertappt und des Todes schuldig: Das Leben sollte sie verlieren darum, Ihr Alter enden: so verordnete das Gesetz. Da legten die Falschen ihm die Frage vor Mit boshaften Worten, was sie dem Weibe tun sollten, Sie am Leben lassen oder am Leibe strafen, Oder was er für die Tat ihr erteilen wolle: »Du weißt, wie unserm Volke Moses befohlen hat Mit weisen Worten, die Weiber sollten Durch Eheverletzung das Leben verwirken: Zu Tode geworfen werden sie von dem Volk Mit starken Steinen. Hier steht nun eine, Auf der Tat ertappt: was erteilst du ihr?« Die Widersacher wollten ihn mit Worten fangen, Denn wenn er lehrte, sie sollt am Leben bleiben, Ihre Seele schützend, sollten die Juden sagen, Er widersetze sich dem Gesetz ihrer Väter, Dem Landrecht der Leute; und ließ' er sie am Leben strafen, Das Weib vor der Menge, so wollten sie sagen, die Milde Berg' er nicht in der Brust, die Gottes Gebornem zieme. So sollte, was er auch sagte, der Sohn des Herrn Seiner Worte wegen gescholten werden, Wenn er sein Urteil erteilte. Aber der teure Herr Wußte der Männer Mutgedanken wohl, Ihren widrigen Willen, und erwiderte so Vor den Anwesenden all: »Wer von euch sich aller Frevel frei weiß, der trete vor sie Und schleudre, der erste, aus seinen Händen Den Stein auf sie.« Da standen die Juden, Da fragte die Frau das Friedenskind Gottes, |