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»Staß, warum reisen wir noch immer, und von Smain ist nirgends etwas zu finden?«
»Ich weiß es nicht. Vermutlich dringt er schnell vorwärts, um möglichst bald in die Gegenden zu gelangen, wo er viel Neger zu Gefangenen machen kann. Möchtest du, daß wir uns schon seiner Abteilung anschließen?«
Das kleine Mädchen nickte mit ihrem blonden Köpfchen zum Zeichen, daß sie es sehr gern möchte.
»Was liegt dir denn daran?« fragte Staß.
»Weil Gebhr vielleicht in Gegenwart Smains es nicht wagen wird, diesen armen Kali so grausam zu schlagen.«
»Smain ist sicherlich nicht besser. Sie haben alle für ihre Sklaven kein Erbarmen.«
»Wirklich?«
Und zwei Tränen rollten über die abgemagerten Wangen der Kleinen.
Es war am neunten Reisetage. Gebhr, der jetzt der Anführer der Karawane war, fand anfangs sehr leicht die Spuren von Smains Zug. Sie trafen auf das abgebrannte Dschungel und auf die Knochenreste an den Lagerplätzen. Aber nach fünf Tagen stießen sie auf ein grenzenloses Stück abgebrannter Steppe, auf der der Wind das Feuer nach allen Richtungen getragen hatte. Die Spuren waren nun nicht mehr so klar und auch verstreut, da Smain anscheinend seine Abteilung in viele kleine Teile geteilt hatte, um das Wild leichter zu stellen und Nahrung zu erlangen. Gebhr wußte nicht mehr, welche Richtung er einschlagen sollte, und so geschah es oft, daß die Karawane nach langem Herumirren auf die Ausgangsstelle zurückkehrte.
Sie durchzogen späterhin Wälder und kamen dann in eine felsige Gegend, deren Boden von flachem Felsgestein oder weithin von kleineren Steinen bedeckt war, so daß die Kinder bei dem Anblick an die gepflasterten Straßen einer Stadt dachten. Die Vegetation war sehr spärlich. Nur hier und da wuchsen in den Felsspalten Euphorbien, Kreuzwurz und Mimosen, ganz vereinzelt sah man auch schlanke, hellgrüne Bäume, die Kali in der Ki-swahili-Sprache »mti« nannte, und mit deren Blättern die Pferde gefüttert wurden. Flüsse und Bäche gab es nicht in der Gegend. Zum Glück regnete es von Zeit zu Zeit, daher fand man in den Vertiefungen und Felshöhlen Wasser.
Smains Zug hatte die wilden Tiere gänzlich verscheucht, so daß die Karawane Hungers gestorben wäre, wenn es nicht eine Unmenge von Wildvögeln gegeben hätte, die alle paar Minuten von den Füßen der Pferde aufgejagt, emporflatterten und gegen Abend so dicht die Baumäste besetzten, daß man nur irgend wohin zu schießen brauchte, um mehrere mit einem Male zur Strecke zu bringen. Dazu kam, daß die Vögel durchaus nicht furchtsam waren und man ganz nahe an sie herankommen konnte. Sie flogen so schwerfällig und langsam, daß der voranlaufende Sabà fast täglich einige fassen und würgen konnte.
Chamis tötete täglich ungefähr zehn mit einer alten Kapüschonflinte, die er von einem dem Hatim unterstellten Derwisch auf dem Wege von Omdurman nach Faschoda erhandelt hatte. Aber er besaß nur noch für zwanzig Ladungen Schrot und beunruhigte sich daher in dem Gedanken, was zu tun sei, wenn er den ganzen Vorrat verschossen hätte. Freilich zeigten sich zuweilen zwischen den Felsen kleine Herden von Arielen, schönen Antilopen, die in ganz Zentralafrika verbreitet sind, aber diese konnte man nur mit dem Stutzen erlegen, den Gebhr Staß aber nicht in die Hand geben wollte.
Die Sudanesen begannen jetzt, sich ebenfalls über die Länge der Reise zu beunruhigen. Manchmal erwogen sie den Gedanken, nach Faschoda zurückzukehren, da sie für den Fall, daß sie Smain verfehlten, sich in der Wildnis verirren konnten. Es drohte ihnen alsdann der Hungertod oder der Angriff wilder Tiere und, was bei weitem schlimmer, der Überfall noch wilderer Neger, die Rache nehmen würden für die auf sie gemachte Jagd. Aber da Gebhr nicht wußte, daß Seki-Tamala im Begriff war, gegen Emin Pascha zu ziehen, weil man in seiner Gegenwart nichts davon erwähnt hatte, so fürchtete er sich davor, unverrichteter Dinge vor den gestrengen Emir zu treten, der ihm unter Androhung des Galgens befohlen hatte, die Kinder nebst einen Brief an Smain abzuliefern. Alle diese Schwierigkeiten erfüllten seine Seele mit Bitterkeit und Bosheit. Er wagte es jedoch nicht mehr, sich für seine Enttäuschungen an Staß und Nel zu rächen, dafür blutete jedoch der Rücken des armen Kali täglich unter seinen Karbatschenhieben. Der junge Sklave näherte sich seinem harten Herrn nur mit Furcht und Zittern. Aber vergebens umklammerte er seine Beine, küßte seine Hände, umsonst fiel er vor ihm auf das Gesicht, weder die Demut noch das Jammergeschrei rührten das Steinherz des grausamen Gebhr, der mit der Karbatsche beim geringsten Anlaß, oft auch ohne solchen den Körper des unglücklichen Knaben zerfleischte. Des Nachts steckte man seine Füße in durchlöcherte Holzbretter, damit er nicht entfliehen konnte. Am Tage ging er an einer Leine neben Gebhrs Pferd, worüber sich Chamis außergewöhnlich belustigte. Nel vergoß viele Tränen über Kalis Leiden, und Staß empörte sich innerlich. Mehrfach trat er auch hitzig für den Sklaven ein, aber als er bemerkte, daß dies Gebhr noch mehr aufreizte, biß er die Zähne zusammen und schwieg.
Kali aber begriff, daß die beiden Kinder sich für ihn verwandten, und mit seinem armen, wunden Herzen gewann er eine tiefe Zuneigung zu ihnen.
Seit zwei Tagen ritten sie durch einen Hohlweg zwischen hohen, steilen Felsen. An den in wirrer Unordnung umherliegenden Steinen erkannte man leicht, daß sich während der Regenzeit der Hohlweg mit Wasser füllte, aber augenblicklich war er bis auf den Grund ganz trocken. An den beiden Felswänden wuchsen sehr viele Dornensträucher, etwas Gras und einige Bäume. Gebhr durchritt diese Felsenschlucht, weil sie ununterbrochen anstieg und so allmählich zu irgendeiner Anhöhe führen mußte, von der aus es leichter war, am Tage den Rauch und des Nachts das Feuer von Smains Lager zu erspähen. Stellenweise war der Weg so eng, daß nur zwei Pferde dicht nebeneinander gehen konnten, dann wieder verbreiterte er sich zu einem kleinen, abgerundeten Tal, das von hohen Steinmauern eingeschlossen war, auf denen große Paviane saßen, die miteinander spielten, bellten und der Karawane die Zähne fletschten.
Es war um die fünfte Stunde am Nachmittag. Die Sonne neigte sich schon gen Westen. Gebhr dachte schon daran, das Nachtlager aufzuschlagen, er wollte nur irgendein kleines Tal erreichen, wo er eine Zeriba errichten konnte, d. h. eine stachlige Mimosen- und Akazienhecke, die die ganze Karawane einschließt, um sie vor dem Überfall wilder Tiere zu schützen. Sabà lief voran, bellte die Affen an, die bei seinem Anblick unruhig wegeilten; oft verschwand er auch in den Windungen des Hohlweges, dessen Wände sein Gebell laut und oft wiedergaben.
Plötzlich aber wurde es ganz still. Nach einiger Zeit kam die Dogge zu den Pferden herangestürzt mit auf dem Rücken gesträubtem Fell und eingeklemmtem Schwanze. Die Beduinen und Gebhr verstanden, daß irgend etwas das Tier erschreckt haben mußte. Sie sahen sich gegenseitig an und ritten weiter in der Absicht, sich von der Ursache dieses Entsetzens zu überzeugen.
Aber nachdem sie eine kleine Wegbiegung gemacht hatten, stutzten die Pferde und blieben unbeweglich stehen bei dem Anblick, der sich ihnen bot.
Auf einem kleinen Felsen, der mitten in dem an dieser Stelle ziemlich breiten Hohlwege stand, lag ein Löwe.
Nur ungefähr hundert Schritte trennten sie von dem Tiere. Als der Löwe die Reiter und Pferde erblickte, hob er sich auf seine Vordertatzen und fing an, sie zu betrachten. Die tiefstehende Sonne beleuchtete seinen riesigen Kopf und die zottige Brust. In diesem rötlichen Lichte ähnelte er auffallend einer jener Sphinxe, wie man sie an den Eingängen uralter ägyptischer Heiligtümer sieht.
Die Pferde begannen sich auf die Hinterbeine zu setzen, zu schieben und zurückzuweichen. Die erstaunten und bestürzten Reiter wußten nicht, was anzufangen, und von Mund zu Mund flogen die verängstigten und flehenden Worte: Allah! Bismillah! Allah Akbar!«
Und der König der Wüste blickte von oben auf sie herab, unbeweglich, wie aus Bronze gegossen.
Gebhr und Chamis hatten von Kaufleuten, die mit Elfenbein und Gummi aus dem Sudan nach Ägypten kamen, gehört, daß die Löwen den Karawanen oft den Weg verlegen, so daß sie einen Umweg machen müssen. Hier aber gab es kein Ausweichen! Sie konnten nur umkehren und fliehen. Aber es war dann todsicher, daß das schreckliche Tier sich hinter ihnen aufmachen und sie verfolgen würde.
Wieder ertönten die aufgeregten Fragen:
»Was tun? Was tun?«
»Allah! Vielleicht entfernt er sich.«
»Das wird er nicht tun!«
Dann trat Stille ein. Nur das Schnauben der Pferde und das heftige Atmen der Menschen war zu hören.
»Gib Kali von der Leine frei,« rief plötzlich Chamis Gebhr zu, »wir entfliehen dann auf den Pferden, und der Löwe wird ihn zuerst einholen und nur ihn töten.«
»Tu's, tu's!« wiederholten die Beduinen.
Gebhr aber erriet, daß Kali in demselben Augenblick die Felsen erklimmen und der Löwe dann den Pferden nachsetzen würde. Daher kam ihm ein anderer grausamer Gedanke in den Sinn. Er wollte den Knaben niederstechen und ihn vor sich hinwerfen, dann würde der ihnen nachfolgende Löwe den blutigen Körper auf der Erde erblicken, anhalten und ihn auffressen.
Daher zog er Kali mit dem Strick zum Sattel heran und erhob schon das Messer, als Staß ihm im gleichen Augenblick an dem weiten Ärmel der Dziuba festhielt.
»Was machst du, Halunke?«
Gebhr begann sich loszureißen. Hätte der Knabe ihn an der Hand ergriffen, so wäre ihm das auch sofort gelungen; aber mit dem Ärmel ging es nicht so leicht, er zerrte und schrie gleichzeitig mit vor Wut kreischender Stimme:
»Hund, wenn es nicht langt, werde ich auch euch erstechen! Allah! Ich werde auch euch erstechen!«
Staß wurde totenblaß. Wie ein Blitz durchzuckte ihn der Gedanke, daß der Löwe bei den ersten Sprüngen wirklich die Leiche Kalis übersehen konnte, und daß Gebhr dann sicherlich nacheinander sie beide niedermetzeln würde.
Er zog deshalb mit verdoppelter Kraft am Ärmel und schrie:
»Gib mir die Flinte! – Ich werde den Löwen töten!«
Die Beduinen wunderten sich über diese Worte, Chamis aber, der Staß in Port Said hatte schießen sehen, rief sogleich:
»Gib ihm die Flinte! Er wird den Löwen töten!«
Gebhr entsann sich der Schüsse auf dem Karounsee und gab angesichts der schrecklichen Gefahr den Widerstand sofort auf. Er reichte dem Knaben sogar höchst eilig den Stutzen, Chamis öffnete augenblicklich den Kasten mit den Patronen, und Staß nahm eine Handvoll heraus.
Dann sprang er vom Pferd, schob die Patronen in den Lauf und stürzte vorwärts.
Während der ersten Schritte war er wie benommen, er sah nur Nel und sich mit von Gebhrs Messer durchschnittenen Kehlen am Boden vor sich liegen. Aber die nähere und schrecklichere Gefahr zwang ihn bald, alles andere zu vergessen. Er hatte einen Löwen vor sich. Beim Anblick des Tieres wurde es ihm schwarz vor den Augen. Er fühlte Wangen und Nase eiskalt werden, die Beine wurden ihm schwer wie Blei, die Luft ging ihm aus. Kurz, er hatte eben Furcht. In Port Said hatte er öfter sogar während der Unterrichtsstunden von Löwenjagden gelesen, aber es war doch etwas anderes, so ein Bild im Buch vor sich zu haben, als einem wirklichen Löwen Auge in Auge gegenüberzustehen, einem Löwen, der ihn mit erstauntem Blick betrachtet und seine einer Schießscheibe ähnelnde Stirn runzelt.
Die Araber hielten den Atem an; denn nie im Leben hatten sie so etwas gesehen. Auf der einen Seite ein kleiner Knabe, der zwischen den hohen Felsen noch kleiner erschien, auf der anderen ein mächtiges Tier, in den Sonnenstrahlen goldig schimmernd, majestätisch, drohend – »der Herr mit dem großen Kopfe«, wie die Sudanesen zu sagen pflegen.
Staß überwand kraft seiner ganzen Willensstärke die Schwäche in seinen Beinen und rückte weiter vor. Nach einigen Augenblicken schien es ihm, als ob sein Herz bis zur Kehle hinaufgestiegen sei; dies währte so lange, bis er die Flinte an das Gesicht geführt hatte. Dann mußte er etwas anderes bedenken. Sollte er noch näher herangehen oder schon schießen? Wohin galt es zu zielen? Je kleiner die Entfernung, desto sicherer der Schuß – also näher, immer weiter vorwärts! Vierzig Schritte – – noch zu viel – dreißig! zwanzig! – – Schon trug der Wind den scharfen Geruch des Tieres herüber. – –
Der Knabe blieb stehen.
»Eine Kugel zwischen die Augen, oder ich bin verloren!« dachte er. »Im Namen des Vaters und des Sohnes!«
Der Löwe erhob sich, streckte den Rücken und senkte den Kopf. Seine Lippen öffneten sich, er runzelte seine Brauen. Dieses winzige Wesen hatte sich erdreistet, zu nahe heranzukommen, und er bereitete sich zum Sprunge vor, indem er sich mit zitternden Schenkeln auf die Hinterbeine setzte.
Aber Staß hatte in einem Augenblick gesehen, daß die Flintenöffnung gerade auf die Stirn des Löwen zeigte, – und er zog am Hahn.
Ein Schuß erdröhnte. Der Löwe bäumte sich auf, so daß er für eine Zeit sich in seiner ganzen Größe zeigte, danach stürzte er rücklings um, die vier Tatzen nach oben.
Und in den letzten Zuckungen rollte er vom Felsen auf die Erde. Staß behielt ihn noch einige Minuten unter Schuß, als er aber sah, daß die zitternden Bewegungen sich legten, und der große, blonde Körper sich kraftlos ausstreckte, öffnete er die Flinte, und legte neue Patronen hinein.
Von den Felswänden schallte noch das laute Echo des Schusses. Gebhr, Chamis und die Beduinen konnten nicht sogleich erkennen, was geschehen war, denn da es in der vergangenen Nacht geregnet hatte, war die Luft noch feucht, und der Rauch erfüllte den ganzen engen Hohlweg. Erst als der Rauch sich zerstreut hatte, begannen sie vor Freude zu schreien; sie wollten auf ihren Pferden zu dem Knaben heransprengen, aber vergebens, denn keine Kraft vermochte die Pferde zu zwingen, einen Schritt vorwärts zu tun.
Staß drehte sich um, streifte mit einem Blick die vier Araber und bohrte seine Augen in die Gebhrs.
»Nun ist's genug!« sagte er, indem er die Zähne zusammenpreßte, »du hast dein Maß vollgemacht, du wirst weder Nel, noch sonst irgend jemand mehr morden!«
Und wieder fühlte er Nase und Wangen erbleichen und kalt werden, aber jetzt nicht aus Furcht, sondern weil er einen unerbittlichen und fürchterlichen Entschluß gefaßt hatte, der das Herz in der Brust zu Eis erstarren ließ.
»Ja! Das sind ja Halunken, Henker, Mörder, und Nel ist in ihren Händen! Sie wirst du nicht morden!« wiederholte er.
Er näherte sich ihnen, – hielt wieder an, – und plötzlich, mit Blitzesschnelle hob er die Flinte ans Gesicht.
Zwei Schüsse fielen, beide riefen das langanhaltende Echo des Hohlweges wach. – Gebhr stürzte wie ein Sandsack zur Erde, und Chamis sank in sein Sattelzeug zurück und schlug mit der blutenden Stirn gegen den Nacken des Pferdes.
Die beiden Beduinen stießen einen grausigen Schrei des Entsetzens aus, und nachdem sie von den Pferden gesprungen waren, stürzten sie auf Staß zu. Die Wegbiegung lag nicht weit von ihnen, und wenn sie, wie Staß in der Seele hoffte, entflohen wären, so hätten sie dem Tode entgehen können. Sie aber, geblendet von Wut und Erregung, meinten, den Knaben erreichen zu können, bevor er die Patronen ausgewechselt hätte, um ihn mit dem Messer niederzustoßen. – Narren! Kaum waren sie einige Schritte gelaufen, da knallte wieder die verderbenbringende Flinte, und wieder ertönte im Hohlweg ein vielfaches Echo. Beide Beduinen fielen mit den Gesichtern zur Erde, warfen sich hin und her und schlugen wie aus dem Wasser genommene Fische um sich.
Einer von ihnen, der in der Eile schlechter getroffen war, erhob sich noch einmal ein wenig und stützte sich auf die Hände, aber im gleichen Augenblick grub schon Sabà seine Zähne tief in seinen Nacken.
Totenstille trat ein.
Nur Kalis Stöhnen unterbrach dieses Schweigen. Der Knabe, der auf die Knie gefallen war, streckte seine Hände flehend vor und rief in gebrochenem Ki-swahili:
»Bwana Kubwa! (Großer Herr!) Löwen töten, schlechte Menschen töten, aber Kali nicht töten!«
Staß aber beachtete seine Rufe gar nicht. Er stand einige Augenblicke wie verstört, als er aber das schneeweiße Gesichtchen Nels und ihre halb irren, vor Entsetzen weit geöffneten Augen sah, sprang er schnell zu ihr hin:
»Nel, fürchte dich nicht! – – – Nel, wir sind frei!«
Und sie waren in der Tat frei, aber zugleich verirrt in der menschenleeren Wildnis, in dem Rachen des schwarzen Landes.