Johann Peter Eckermann
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens
Johann Peter Eckermann

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Freitag, den 17. Oktober 1828*

Goethe liest seit einiger Zeit sehr eifrig den ›Globe‹ und macht dieses Blatt sehr oft zum Gegenstand seines Gesprächs. Die Bemühungen Cousins und seiner Schule erscheinen ihm besonders wichtig.

»Diese Männer«, sagte er, »sind ganz auf dem Wege, eine Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland zu bewirken, indem sie eine Sprache bilden, die durchaus geeignet ist, den Ideenverkehr zwischen beiden Nationen zu erleichtern.«

Auch hat der ›Globe‹ für Goethe dadurch noch ein besonderes Interesse, daß die neuesten Produkte der schönen Literatur Frankreichs darin besprochen und die Freiheiten der romantischen Schule, oder vielmehr die Befreiung von den Fesseln nichtssagender Regeln, darin oft sehr lebhaft verteidigt werden.

»Was will der ganze Plunder gewisser Regeln einer steifen veralteten Zeit!« sagte er heute, »und was will all der Lärm über klassisch und romantisch! Es kommt darauf an, daß ein Werk durch und durch gut und tüchtig sei, und es wird auch wohl klassisch sein.«


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