Johann Peter Eckermann
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens
Johann Peter Eckermann

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Mittwoch, den 26. Mai 1824

Ich nahm heute Abschied von Goethe, um meine Lieben in Hannover und sodann den Rhein zu besuchen, wie es längst meine Absicht gewesen. Goethe war sehr herzlich und schloß mich in seine Arme. »Wenn Sie in Hannover bei Rehbergs«, sagte er, »vielleicht meine alte Jugendfreundin Charlotte Kestner sehen, so sagen Sie ihr Gutes von mir. In Frankfurt werde ich Sie meinen Freunden Willemers, dem Grafen Reinhard und Schlossers empfehlen. Auch in Heidelberg und Bonn finden Sie Freunde, die mir treu ergeben sind und bei denen Sie die beste Aufnahme finden werden. Ich hatte vor, diesen Sommer wieder einige Zeit in Marienbad zuzubringen, doch werde ich nicht eher gehen, als bis Sie zurück sind.«

Der Abschied von Goethe ward mir schwer; doch ging ich mit der festen Zuversicht, ihn nach zwei Monaten gesund und froh wiederzusehen.

Indes war ich am andern Tage glücklich, als der Wagen mich meiner lieben hannöverschen Heimat entgegenführte, nach der meine innigste Sehnsucht fortwährend gerichtet ist.


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