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Basel, 16. Nov. 1887.
Gestern endlich habe ich meine letzte Aulavorlesung vom Stapel lassen können Sie behandelte die Briefe der Madame de Sevigné. und bin nun der heillosen Präokkupation los, welche dies Genre von Tätigkeit begleitet. Und so kann ich nun auch einen Brief schreiben.
Versailles habe ich auch schon beim braunen Herbstlaube besucht und denken müssen, dies sei eigentlich der beau moment, weil derselbe zu der sonstigen Elegie stimmt. Das Schweizerdorf beim Trianon und was man dabei zu phantasieren gezwungen ist, passt ebenso zu dieser nobel melancholischen Jahreszeit wie der grosse Garten von Versailles selbst. Es ist doch sehr gut, dass Louis Philippe das Schloss vor gar zu jämmerlich profanen Bestimmungen rettete, indem er es mit jener Galerie Historique anfüllte. Wir kennen sie ja und sie mag sein wie sie will – wäre sie nicht hineingekommen, wer weiss, was jetzt für »Anstalten« und sonstiges Pöbelzeug hineinlogiert wären? Denn heute ist alles möglich. Ja, alles, sogar dass Bürger Grévy im Amte bleibt.
17. Nov.
Eine Centenariumsaufführung des Don Juan gab's hier auch, aber ich konnte nicht hin, weil ich durch eine Aulavorlesung, welche bevorstand, präokkupiert war, auch wurde ein Prolog angekündigt von jemand, der mir selbst den Don Juan verleiden kann. Nächstens aber gedenke ich Figaro und Entführung zu hören.