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Basel, 10. Juni 1883.
Nicht dass ich etwas Kluges zu schreiben hätte, aber ich muss doch einige Zeilen an Sie adressieren, bevor Sie sich nach Basel auf den Weg machen, um Ihnen zu melden, dass ich noch den ganzen Juli hindurch hier sein werde, bis etwa zum 28.
Was sind das für Interieurstudien in den untern Galerien des Louvre? Ich denke fast, Sie haben wiederum bei der Architekturmalerei angefangen Handgeld zu nehmen? Es fehlt dort gar nicht an malenswerten Räumen. Den kleinen neuen Rafael, welchen der Louvre erworben hat, kenne ich aus Abbildungen; der Eigentümer war ein gewisser Engländer Mr. Morris-Moore, der seit wohl fünfunddreissig Jahren mit dem Gemälde herumzog und allen, die es nicht für einen Rafael hielten, die bitterste Feindschaft erwies, so dass ihm auswich, wer Frieden haben wollte. – Die Baracken, womit der Louvre umbaut wird, müssen Sie nicht so tragisch auffassen; dieselben sind ja nur ein Symbol des provisorischen Zustandes, worin sich Frankreich überhaupt befindet. Vielleicht geht es aber in Tonkin und andern Gegenden so, dass darob die Dinge auch in Paris eine definitive Wendung nehmen. – Was die schöne weite Aussicht nach Entfernung der Tuilerien betrifft, so hegte ich seinerzeit nach einer schönen Parlamentsrede des Jules Simon die Hoffnung, man werde an die Stelle der Tuilerien ein grosses Museum hinbauen für die Masse von Kunstschätzen, welche Paris hat und nicht aufstellen kann. Wenn nun alles offen bleibt, dann steht der arme Arc du Carousel wirklich ganz übel verlassen da.
Ich gedenke Ende Juli ins Tessin zu gehen, aber Pass und Geld genug mitzunehmen, um auch für weitere Spritztouren verfügbar zu sein.