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39.

Basel, 21. Mai 1880.

In aller Eile nur schönen Dank für Ihren Brief. Ich habe sogleich auf dem Plan nachgesehen und finde, dass Ihre Wohnung noch immer ein sehr elegantes und bequemes Quartier betreffen muss, nahe bei Place St. Georges und bei St. Trinité usw. Es ist brav von Ihnen, dass Sie mir auch den vermutlichen Gruss Geymüllers übersenden, den ich denn für empfangen annehme. Ferner freut es mich, dass Sie sich mit dem grossen Duval haben befreunden können und dort auf der Galerie gerne thronen. Den Trocadero habe ich voriges Jahr gänzlich versäumt, und wer weiss nun, ob ich in meinem Leben noch einmal nach Paris komme.

Diese paar Tage her war schändliche Bise, mit 9° R+, abends sogar nur 6°, heute morgen aber, da ich dieses schreibe, wird's entschieden besser. Ich sehe, dass Sie auch in Paris gefroren haben und konstatiere dies nicht ohne einige Schadenfreude, weil wir hier Fanatiker für das Pariser Wetter haben, welche selbst behaupten, der Regen mache dort nicht so nass wie hier.

Übermorgen sind Synodalwahlen. Ich weiss zwar nicht, um was es sich handelt, sehe aber, dass Reförmler und Radikale irgendeinen Coup in Szene setzen möchten. Ohne beständige Hetzerei und Treiberei würde man ja einschlafen; alle möglichen Rechte hat man, es bleibt nun nur übrig, die Minoritäten in allen Lebensbeziehungen durch Kopfzahlmajorität völlig stumm zumachen und allmählig zu zernichten.

Nun aber muss ich mich ans Memorieren machen für meine Vorlesung. Addio! meine besten Wünsche!


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