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Burns an Mrs. Le Lore

Donnerstag morgens, 2. Februar.

Meine Clarinda! Es gibt keine Zeit, wenn die einmütig rauschenden Saiten der Liebe und Freundschaft solche Lust gewähren wie in den nachdenklichen Stunden der von unserem Liebling Thomson so genannten »philosophischen Melancholie«. Das Insekt, das im Sonnenschein des Glückes spielt, auch das lüsterne Ungeziefer, in seinem üppigen irdischen Wohlstand kriechend – sie bedürfen nicht Clarindas – sie würden Sylvander verachten, wenn sie es dürften! Doch die Familie der Unglücklichen (die zahlreiche Gesellschaft von Brüdern und Schwestern!), sie bedürfen eines Ruheplatzes für ihre Seelen; von der Welt unbemerkt, von ihr oft verurteilt, in gewissem Grade vielleicht von sich selbst verurteilt, fühlen sie die volle Lust der glühenden Liebe, der zärtlichen Liebkosung, der gegenseitigen Achtung und des gegenseitigen Vertrauens.

In diesem Lichte habe ich oft die Religion bewundert. Je mehr wir vom Kummer zerrüttet, von Bangen entfremdet, desto teurer sind uns die Vorstellungen einer barmherzigen Gottheit, eines allgütigen Beschützers.

Das ist's, mein Freund, was uns am Morgen glänzt.
Das, was die Schauer unsrer Nacht bekränzt.

*