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[Veit Valentin]

Auf Veranlassung und mit Unterstützung der Deutschen Liga für Völkerbund hat Veit Valentin, der während des Krieges durch eine vaterlandsparteiliche Hetze seines Lehrstuhls beraubte Historiker, im Verlag H.R. Engelmann (Berlin) eine »Geschichte des Völkerbundgedankens in Deutschland« erscheinen lassen. Wir wünschen, dieses Werk in der Hand jedes Pazifisten zu sehen. So häufig auch heute der Völkerbund zur Debatte steht, so wenig hat doch die deutsche Öffentlichkeit diesen Gedanken in seiner Tiefe erfaßt. Ganz zu schweigen von denen, die darin höchst einfach eine »englische Tücke« erblicken, ist doch nur sehr wenigen geläufig, wie oft deutsche Denker schon die große Idee der Friedens- und Freiheitsliga der kultivierten Nationen beschäftigt hat und wie viele Pläne allein von Kant bis zu den Modernen ( Fried. Schücking) entstanden sind. Gern machen wir mit dem Verfasser die Entdeckungsfahrt durch Regionen deutschen Geistes, die uns die offizielle bellizistische Historik bisher verschlossen gehalten hat. Eine sehr achtbare Leistung unvoreingenommener Geschichtsschreibung und dabei leichtflüssig und fesselnd geschrieben.

Dem Willen zum positiven Schaffen ist ein umfangreiches Werk von Carl Kindermann gewidmet: Die soziale Schöpferkraft im Aufbau Deutschlands. Verlag Georg D.W. Callwey, München.

Mit großer Liebe und Sorgfalt folgt der Verfasser allen Volks- und Menschheitsproblemen bis in die feinsten Verästelungen. Wir bedauern, daß Raummangel uns zwingt, von einem Eingehen auf Einzelheiten abzusehen und beschränken uns darauf, zu einer Auseinandersetzung mit einem Manne aufzufordern, der den Mut hat, das Leben der Gegenwart in seiner Totalität zu nehmen.

Mitteilungen der Deutschen Friedensgesellschaft, August 1920


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