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Derwei dees gschegn, wie i's g'sagt,
Is 's Miedei auf der Alm
Schier krank 'worn schau vor Kummernuß,
Vor lauter Wartn und Verdruß.
Und wie der Samstag kemma is,
So sagt s' zun Hüterbuabn,
Gieb fleißi' Acht herobn, i' geh'
In Hoagascht heunt auf Barthlmä.
Und geht dahi' und hat ihm denkt,
Kunnt sey', der Sepp is krank,
Er waar' ja sunstn kemma gwiß,
'Muaß schaugn, was ebba g'schegn is.
Und wie s' vom Grabn abasteigt,
Hört s' unten Stoana geh',
Und kimmt der Mankeifranz dagegn,
Den hätt' s' wohl lieber gar nit g'segn.
»Hoho, mei' Miedei, ruft er s' o',
»Wie kemma mir da zamm,
»Woaßt ebba wieder a' Paar Dieb
»Und gehst dein arma' Buabn z' lieb.
»»Na na, sagt 's Miedei, nix vo' den,
»»Muaß aba um a' Salz,««
»Und moa'st', i' woaß's, der Seppi d'runt.
»Gel', daß dir der oa's gebn kunnt.
»Du, da is's nix, der is vergrämt,
»Was Sakra, fangst denn o',
»Die Schützn hamm an' Lärma g'macht,
»Du waarst so freundli' bei der Nacht.
»Und thuast sunst gar so kluag und frumm,
»Hast gmoant, es kimmt nit aus,
»Der Seppi hat vor lauter Zorn,
»Schier d'rum sei' bisl Hirn verlorn.«
»»Was schwatzst denn wieder, laß' mi' geh',««
Sagt 's Diendl und will furt,
Da halt' s' der Franz und sagt, so hör',
Warum der oa' nie kemma mehr.
Und hat ihr gschwindi' All's verzählt,
Und wie der Sepp so wild,
Und sagt, er bringt di' selm in's G'red'
»An' sellan Loda möcht' i' net.
»Und werst scho' segn, wie's dir geht,
»Bal' d' 'nei' zun Forstner kimmst,
»'S bideut' di' nix, kehr' um mit mir
»Und glaab's, i' kenn' dees Volk dahier.«
Meinoad, es is ihr schwindli' worn,
Do' hat se's nit recht glaabt,
Und schaugt 'n scharf, den Franzn o',
Und reißt na' aus und laaft davo'.
Da lacht der für ihm: laaf no' zua,
Du werst 'was schö's d'erfragn, –
Jetz liegt er ebba sechzeh' Stund',
Und wußt' nit, wer 'n find'n kunnt. –
Und 's Miedei in Gedanken geht,
Ob wohl 'was wahr's dra' waar,
Was s' g'hört hat, und da drüber, schau,
Vergeht se si' drunt' in der Au.
Und wie s' es mirkt, steht aufamal
A' Kirchei z'nachst vor ihr,
Dees is gar schö' und hoamli' g'legn,
Vom Weg in's Eis, da ko' mar's segn.
Ma' hoaßts dort z' Sankt Johann und Paul,
Und geht davo' die Sag',
Es kaama oft von Untersberg
In d' Meß' da 'nei' dieselln Zwerg.
Denkt 's Diendl, 'will nit weiter geh',
Voneh' i' bet' a' wen'g,
Und kniet si' in dees Kirchei 'nei'.
Koa' Trost kon über's Betn sey'.
O mei' Gott, hat s' so für ihm g'sagt,
O Gott verlaß mi' nit,
Und wo i' mir nit helfa ko',
Nimm di' in Gnadn meiner o'.
Und bet't so furt und werd gar woach,
Es is ihr dabei g'west,
Als sollt' ihr recht an' Unglück g'schegn,
Und daß s' halt bschützet Gott dagegn.
Und nacha fallt's ihr wieder ei',
Schau, wann der Franz nit g'logn,
Was wern s' sagn geh' zu dir,
Wie schaugn s' di' o', i' furcht' ma' schier.
Du lieber Gott, kunnt's no' grad sey',
I' traaf 'n Sepp alloa',
Mit den waar's leicht in Ordnung 'bracht,
I' woaß's, der Sepp hat koan' Verdacht.
Und über dem schreit draußt a' Hirsch,
Sie is ganz zammagfahrn,
An' argn Grilla hat er tho',
»Der is leicht bös' und naahm oan' o'.«
Da schleicht si' 's Diendl hi' an d' Thür,
Und schaugt, ob s' 'n nit sicht,
Da steht er nettet aufn Steig,
Und arbet' an an' Tannezweig.
A' großer, großer Zwölferhirsch,
Ganz schwarz mit wilden G'stäng,
Gar trutzi' steht er draußt, und stolz,
Und schaugt so umanand in Holz.
Na' denkt se si, da gehst nit hi',
Der packet di' geh' o',
Und ziegt si' hintern Kirchei 'rum,
Und geht in's Thal no' 'nei' a' Trumm.
Und wie s' so geht, wo links gar hoch
Die gwalti' Hachlwand,
Da hat s' am Schnee 'was glanzn segn,
A' silber's Sträußl is da g'legn.
»Da schau, dees Sträußl! 's is von Sepp,
»Dees hon ihm amal g'schenkt,«
Da spürt s' 'n aa', ganz frisch am Schnee,
»Heunt is der Sepp nit z' Bartlmä.«
»Er muaß nit lang da eini sey'
»In's Eis, o wann i' 'n faand,
»Er is alloa', dees waar a' Freud',
»Und weg waar all' mei' Traurigkeit.« |