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Nett, wier a' Sträußl Bliemin oft
In wildi Schraakn blüht,
Und freut oan' in die todt'n Stoa',
Und macht oan' leichter 's G'müth,
Schau nett a so liegt oft an' Alm,
Wo ringsum furchtbar's Gwänd,
Und liegt, als wier a' Gartn dort,
Wo Alles sunst an' End'.
Da werd oan' wieder wohl um's Herz,
Da frischt si' neu der Muth,
Wann d' von an' wildn Stoa'berg kimmst,
Wo gar nix wachsn thuat.
Und so an' Alm is Kühroint
In Bertlsgadner Land,
Hoch g'legn drobn bein Oachakopf
Und drunter Wand an Wand.
Der Watzmann schaugt, als wier a' Ries',
Mit seini Felsn 'nei',
Und von der Schartn funklt her,
Der Schnee wie Silberschei'. –
Da hat jetz' 's Buacha-Miedei g'haust,
Und waar der Sepp nit gwest,
Sie hätt' si', weil's so schön' da drobn,
Um alles andri tröst't.
'Den Buabn hat s' aber allwei' denkt
Und is halt gwest sei' Traam,
Und daß er scho' die Gambsein z' lieb,
Recht bald da auffi kaam.
Amal, 's is gegen Abend gwest,
Thuats bei der Hüttn steh',
Da sich't s' von Schapbach-Bodn her
A' Paar mit Bixn geh'.
Sie hat s' nit kennt, und hat ihr 'dunkt,
Als waarn's Rauber schier,
Auf d' Hüttn kemma s' auf 'n Steig,
Da geht s' weg vo' der Thür.
Und wie s' durch's Fenster außi schaugt,
Und hat s' scho' nachet g'segn,
Da hat si' 's Diendl gforchtn, schau,
Hat s' nit d'erwartn mögn.
Da steigt s' auf d' Heubüh' und da drobn,
Da hat se sie versteckt,
Es san zwoa schiechi Schützn gwest,
Und hamm's meinoad d'erschreckt.
Jetz' schaugt der oa' bein Hüttl 'rei',
'N Stutzn in der Hand,
Der ander' aa', na' genga s' 'nei',
Und schaugn in Stall umanand.
»Alls laar, sagt oana, is wohl draußt
»Bein Viech die Sennderinn,
»Thuat nix, is ja der Keller off',
»Da koch' mer uns herinn.«
Da habn s' Milli aufa gholt
Und Schmalz und Mehl dazua,
Und habn 'kocht und 'gessa na',
In allergrößter Ruh.
Na' kent' der oa' sei' Pfeifei o',
Und sagt, dem gschechets recht,
»Du werft es segn, er geht ei',
»Mei' Botschaft is nit schlecht.«
»»'N Seppn moanst, den Jagabuabn?««
»Wohl, wohl, den krieg' ma morgn,
»Um dem sei' Kugl derf mer uns
»I moa', wohl nimmer sorg'n.«
»Der hat's scho' 'packt auf unser oa's,
»Is aa' glei' bei der Hand,
»Und schießt dernachst mein' Bruadern schö'
»'N Büchsnschaft vonand'.«
»»Gel' bei Ringkennl kimmt er rauf?««
»Da kimmt er morgn fruha.«
»»No ja, da kon er gar nit aus,
»»Da hamm ma Vorthl gnua.
»»Die Rastbank kennst, dort waar der Platz,
»»Da is der Grabn eng,
»»Dort legn mir uns halt zeiti' für
»»Und paßn in den G'häng.
»»Und gar nit schieß'n, moanet i',
»»D'erschlagn thäa' mer 'n glei',
»»So macht's koan' Lärme', und i denk',
»»Der Gschspaß is bald vorbei.««
»Allmal, nit schießn, aber flink
»Muaß's g'schegn, pack' mer o',
»Damit er gar nit zun ihm kimmt
»Und 's Messer ziegn ko'.«
So redn die zwoa und 's Miedei denkt
'N Sepp scho' in der G'fahr
Und 'zittert hat s' an Händ und Füß'
Vor Schreck, wur's ebba wahr.
Jetz' sagt der oa', »da bleib' ma nit,
»Der Teufi woaß, wer kimmt,
»Und kaam der starki Ruap daher,
»Na' waar' ma boshaft g'stimmt.
»A' Staadei woaß i', da is Fried,
»Da leg' mer uns geh' 'nei,
»Bis um a' fünfi brauch 'mer erst
»Morgn auf der Fürleg sey'.«
So san s' dahi', und wie s' na' furt,
Is 's Miedei abag'stiegn,
Und fallt auf d' Knie, ganz ausanand,
Und bleibt a Wei' so lieg'n.
Und na' springt s' auf: »Muaß heunt no' na'
»Und kostets mir aa' 's Lebn,
»O heilige Muatta, muaß 'n Sepp
»No segn und Botschaft gebn.«
Wie s' außi kimmt, hat s' nix mehr g'segn
Vo' die, und schleunt si' gschwind,
Daß s' no' vor Nacht den rechtn Steig
Hi' auf Ringkennl find't.
Denn da muaß s' aba, o wer's kennt,
Dees is a' g'wagter Gang,
Koan' schiechern Grabn ebba geit's,
Und dauert woltern lang.
Was aber ko' a' Diendl schau
Nit für sein Liebstn thoa',
Die scharpfn Wänd' steige s' bei der Nacht
Da aba muattersloa'.
Und wie s' na' zu der Rastbank kimmt,
Is s' schier ohnmächti' worn,
Da sollt' er sterbn morgn fruh,
Und Alles waar verlorn!
Sie setzt si' hi', der Mond hat g'scheint,
Da pfeifts von obn ra',
A' Rudl Gambs hat s' ebba g'wahrt,
Und laßn Stoaner a'.
Sunst Alles ringsum grausi' still,
Und wie s' grad g'schnauft a weng,
Steigt s' wieder weiter, wo der Grabn
Am gaachestn und eng. –
'S hat drüber wohl an' Engel g'wacht,
Und daß ihr halt nix g'schegn,
Und endli' hat s' Sanct Barthlmä
In Mondschei liegn segn. |