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Der Stephi hat koa' Müh' nit g'acht't,
Vont wegn denselbn Hirsch,
Und hat 'n aber gar nie g'segn,
Hätt' wie d'er will, drum sucha mögn.
'S schö' Lisei hat viel Kummer g'habt
Und hat oft bitter gwoant,
Ihr Trost is gwest alloani der,
Ma' g'schpüret nix von Hirschn mehr.
Sunst, wann's am Abend ganga is,
Daß d' Ghilfn kemma san,
Da hat se si' so sehnli' g'freut,
'S is gwest ihr' allerliebsti Zeit.
Ihr Freund, der is ja kemma na',
Ihr herzvertrauter Bua,
Da hat ihr auf der ganzn Welt
Zu ihr'n Frieden nix mehr g'fehlt.
Da hat der Stephi d' Zithern g'hol
Und hat a' Tanzl g'schpielt,
Hat Schnaderhüpf'ln gsunga drei',
Und sollts den oan' aa z'wider sey'.
Und jetz', wenn oana kemma is
Auf d' Nacht, da werd ihr bang,
Hat allwei' z'erscht an 'n Oswald denkt,
Und daß dem 's Glück 'n Hirschn g'schenkt.
Und is der Stephi 'rei' in's Haus,
Der sunst so lusti' tho',
Und hat s' 'n nacha grüßt und g'fragt,
»Kea Glück,« so hat er trauri' g'sagt. –
Jetz' hat der Alt' amal verlangt,
Sie soll in d' Nußn geh',
»D' Forstmoasterin hat dra' a' Freud',
»Geh 'naus und brock', bal's ebbes geit.«
Da geht 's schö' Lisei 'naus in Wald,
Hat dort an' Büchl g'wißt,
Wo Nuß wachsn, groß und viel,
A' Platz, gar hoamli' und gar still.
Mit ihr'n Körberl geht s' dahi',
'S is gwest in' Na'mittag,
A' schöner Abend, denkt s', werd heunt,
Weil d' Sunne gar so liebli' scheint.
Und wie s' den schön'n Abend denkt,
Da wern ihr d' Augn naß,
»Heunt ziegt a' Hirsch wohl zeiti 'raus
»Wer woaß, was d' hörst, kimmst wieder z' Haus.«
Und enger wor'n is der Weg,
Da san die Staud'n gwest,
Da brockt s' halt Nuß a' Körbi voll,
Und thuat ihr d' Luft in Herzn wohl.
Und wie s' so brockt, kimmt s' an an' Schlag,
Da singt a' kloana Fink,
Sitzt auf an' Stock und singt gar schö'
Und luse'd bleibt dees Deendl steh'.
O mei' Gott, denkt s', waar i' wie du,
Kunnt sey' so frisch und froh,
Und flieg'n, wie du, da sollt's mir taug'n,
Thaat g'wiß mein Buabn 'was d'erschaugn.
Und wie s' es denkt, so fliegt der Fink,
Fliegt 'nüber über'n Schlag,
Und wie s' ihm nachschaugt, steht da drent,
Der Hirsch! der Hirsch von achtzehn End'.
Sie hätt' koan' Tropfa Bluat mehr gebn,
Sie hot koan' Schnaufer tho',
Grad gschaugt und 'zittert hat s' alloa',
Und na', was macha jetz' und thoa'?
Der Hirsch hat g'äst in hocha Gras,
Und seini großn Gweih'
Hamm über d' Stock weit führa g'schaut,
Er hat sie umtho' ganz vertraut.
Da sinkt 's schö' Lisei staad auf d' Knie'
Und duckt si' bis an Bodn,
Und schlieft, wies kaam a' Jaga ko',
Und birscht si' von den Platz davo'.
»Jetz hoam und glei' 'n Stephi g'sagt,
»Der muaß a so heunt z' Haus,
»Der Hirsch bleibt scho', ja ja er bleibt,
»Bis morgn grad no' wann er bleibt!«
Und staad und g'schwind is s' durch 'n Wald,
Und wie s' na' kimmt am Steig,
Da denkt s', wie mach' i's, daß ihm sag',
Wie er soll birschn in den Schlag.
Ma' sicht nit überall schö' 'nei', –
Da schneid' s' a' Haslstaudn,
Und macht a' Kreuz, da muaß er 'rei',
Da birscht er si' am bestn 'nei'. –
O wer dees Alles b'schreibn kunnt,
Wie's jetz 'n Lisei gwest,
Was's auf 'n Hoamweg 'denkt und 'dicht,
Und 'bet't hat, daß koa' Unglück g'schicht.
Bal' hat ihr 's Herz vor Freudn g'lacht,
Bal' werd ihr wieder bang,
Und daß s' no' nix verrathn thaat,
All's richti' gaang und kluag und staad.
»O mei' Gott, wann er 'n no' nit feit,
»Hat s' denkt, no' deesmal nit,
»Sie sag'n, wann oana hitzi' thuat,
»So schießt er letz, und trifft nit guat.
»Er werd ja deesmal glückli' sey,
»'S is ja nit um 'n Hirsch,
»Es is um mi' und um mei' Lebn,
»Der Himmi werd sein' Segn gebn!« |