Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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A' Buschn Schnadahüpfi'n.

1. 2.
                        Mei' Herz thua di' auf
Und daß d' Sunna scheint d'rei',
Denn es is ma' heunt d'rum,
Daß i' lusti' will sey',
Daß i' lusti' will sey'
Wier a' Lerchei bal's singt,
Wie der Spielho' in' Falz,
Der in' G'ringl 'rumspringt.
 
3. 4.
O du tause'dschöns Kind,
Wann i' di' habn kunnt'
Nacha hätt' i' 'n Himmi
Auf Erdn herunt',
Und da waar' ma' nie bang
Vor koan' Wetter, koan' Reng,
Denn die müßtn all' furt,
Bal' d' grad lachest a' wen'g.
 
5. 6.
'Ho' Liedln wohl g'sunga
Mei' Lebta grad gnua
Und i' ho' wegn dei' scho'
A Freud g'habt dazua,
Und i' ho's' nit all' 'dicht',
Nit alloa zwegnbracht,
Deini vielliebn Augn
Hamm des Mehreri g'macht.
 
7. 8.
Musikantn machts auf,
Meiner Lene zun G'falln,
Und thäats d' Notn nit spar'n,
I' will Alles gern zahl'n,
Denn mei' Lene is lieb
Wier' a' Bläami in Mai,
Und i', wur' dafür arm,
Hätt' s' a' Gaudi dabei!
 
9. 10.
Und morgn und heunt
San nit allewei' guat Freund,
Willst a' Bußl hergebn,
Laß mi's heunt no' d'erlebn,
Denn a' Sorg hon i' d'rum
Und bring's nit ausn' Si',
Schau wenn d' Welt morgn z' Grund gaang',
Waar 's Bußl aa' hi'.
 
11.
Und i' will grad a' Bläami,
I' will ja koan' Strauß,
Grad a' bißl a' Bußl
Dees bitt' i' mir aus.
 
12.
Und ob i' di' lieb'
Schau jetz' kon i's nit sagn (und)
Frag wieder, wann d' Rech'
Amal Gambskrickln tragn.
 
13.
Amal kriegst mi' scho'
Und dees is halt wann's is,
Nacha schau, wann d' mi' kriegst,
Nacha hast mi' ja g'wiß.
 
14. 15.
Und 's Diendl hat g'sagt
Und sie hätt' mi' so gern
Als wie vo' die Kerschn
Und Zweschbn die Kern,
Die Sakera-Diendln
So sans' allisamm
Und erst recht foppe's' oan'
Bal' s' oan' o'bandlt hamm.
 
16.
Und a' Taubn in' Fliegn
Der Teufi der brat's'
Und an' Diendl sei' denka
Der Guguck d' errath's.
 
17.
Und 's Diendl is a' Zither,
Wo d'rüber nix geht
Und dem machts' die schönst' Musi'
Der 's Spieln versteht.
 
18.
Und 's Diendl hat Zahnerln
Da lacht's wohl damit
Und sie kunnt' oan' aa' beißn,
Dees thuats aber nit.
 
19.
Und es kimmt nit d'rauf o'
Wie'r a' Diendl ausschaugt,
Bal's' no' jung, schö' und brav is
Und sunst ebbas taugt.
 
20.
Du flachshaarets Diendl,
Di' hon i' so gern
Und i' kunnt' wegn den Flachs
Glei' a' Spinnradl wer'n.
 
21. 22.
Und 's Liebn is a' Schießet
Auf a' schneeweißi Scheibn
Und da kennst di' nit aus
Derfst es wohl a' Weil' treibn,
Und 's Diendl is der Punkt
Und um den geht halt 's G'riß
Und oft trifft 'n a' Schütz
Der der best' lang nit is.
 
23.
A' Gambs auf der Wand
Und da' Punkt in der Scheibn
Und mei' Schatz auf der Alm
Is mei' Thoa' und mei' Treibn.
 
24.
Denkt koa' Jaager an d' Jagd
Hat 'n d' Lieb amal 'packt
Und koa' Senndrinn an d' Kal'm
A so gehts auf der Alm.
 
25.
Und a' Jaaga sicht guat
Aber d' Lieb macht 'n blind
Und da fangt dir den größtn
A' kloa's Diendl g'schwind.
 
26.
A' Bix ohni Ho'
Und a' Diendl ohni Mo'
Und a' Jaager ohni Schneid
Da is's allemal gfeit.
 
27.
Bist derntwegn koa' Jaga,
Weil d' Federn a'm Huat
Und an' Zwilling aa' hast
Der pum pum macha thuat.
 
28.
A' Goasbock is g'stiegn
Gar hoch in oan' Zorn,
Hat a' Gambs wer'n wolln,
Is dengerscht koa's worn.
 
29.
Und a' Fuchs is koa' Lux
Und a' Ratz is koa' Katz
Und koan' Hirsch bild' dir ei',
Thuast a' Rechböckei sey'.
 
30. 31.
Daß's geit alti Hexn
Ko' glaabn wer will,
Aber jungi, die geit's,
O da kenn' i' gar viel;
Und hast damit z'schaffa
So thäan s' dir 'was o'
Und da' ko'st nimmer schlafa,
Denkst allewei' dro'.
 
32. 33.
Dei' Lieb wann a' Buach waar'
Dees leset' i' glei'
Und wieviel wur' denn d'rinn steh'
Was moa'st von der Treu?
Und dei' Lieb wann a' Farb' hätt'
So bild' i' mir ei' (schau)
Weil d' gar so viel' gern hast,
Ganz gschecket müßt s' sey'.
 
34. 35.
Mei' Resl, was hon i'
So Unrechts denn tho'
Daß i' d' Rosl statt dei'
Bei der Hand gnumma ho',
Schau Resl und Rosl
Dees gleicht halt anand'
Und da kimmt ma' ja leicht
An a' unrechti Hand.
 
36.
Und der Türk und der Ruß
Die zwoa gehn mi' nix o'
Wann i' no' mit der Gretl
Koan' Kriegshandl ho'.
 
37.
Und 's Dienerl wann d' heuretst,
So mirk dir dabei,
Es werd nit grad dei' Weiberl,
Es werd scho' dei' Wei'.
 
38.
Und Grasn und Herzn
Is d' Farb' bei mein' Gschpiel (und)
In anderni Kartn
Da g'winn i' nit viel.
 
39.
Die schönst Farb' is Grea
Und grea' sollt' alles sey',
Grad mei' rosigi Rosl
Die roat' i' nit d'rei'.
 
40. 41.
Und es is nix so trauri'
Und nix so betrübt
Als wie wann si' a' Krautkopf
In a' Rosn verliebt.
Und es is nix so trauri'
Und nix so weit gfeit
Als wie wann si' a' Pudl
In a' Katzl verkei't.
 
42.
Die Mauser wer'n gschoßn
Da spart ma' koa' Blei,
O waar'n do' die Duckmauser
Aa' voglfrei.
 
43.
A' Licht blast mer aus
Und a' Feu'r blast mar o',
Und es blasn gar viel'
Die nie denka da dro'.
 
44. 45.
Und d' Lercherln die steign
In d' Höchn gar gern
Und wie höcher daß s' steign
Wie kleaner daß s' wer'n.
Und so steigt an diem oana
Der hoch außi will,
Is heruntn gar weni'
Und drobn nit viel.
 
46. 47.
Der Mensch hat an' Geist,
Hat der Schullehra gsagt,
Und der Wei', der hat aar oan,
Dees hon i' d'erfragt,
Und bal' die zwoa streitn,
So hat's schon an' Schei' (und)
Es thaat der von' Wei'
Oft der stirkeri sey'.
 
48. 49.
Bal' Fried is, a' Gsangl,
Dees is unser' Freud
Und bal' Krieg is, a' Juchezer
Hat aa' nit gfeit,
Denn mir san all' Soldatn,
Dees leit schon in' Bluat
Und die boarischn Kugln
Die arbetn guat.
 
50. 51.
Und der boarischi Löb (Löw')
Hat a' sakrisch's Gebiß
Und hat wolterni Zahn',
Schau wie alt er aa' is,
Und der 'n wollt' traatzn,
Der kaam schlecht davo'
Und es wissen's wohl oa'
Wier er 's Reissn guat ko'.

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