Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Die drei Dukat'n.

                              An' arma Bua hat Schwammerln brockt,
Hat lusti dabei g'sunga,
Sei' Jodler hat in still'n Wald
Gar weit und fröhli klunga.

Auf oamal aber is er staad,
Warum? was is denn g'scheg'n?
A glanzed's Beuterl an an' Baam,
Dees hat er lieg'n seg'n.

Da san gwest drei Dukat'n d'rinn,
Da macht der Bua wohl Aug'n
Und schaugt und draaht s' und zählt s' gar oft,
Dees Beutei that ihm taug'n.

G'schwind laßt er d'Schwammerln Schwammmerln sey',
Und geht in oan Studir'n,
»Was fangst mit die Dukat'n o',
Jetz willst a Leb'n führ'n.«

Und was's um an Dukat'n is,
Dees hat er bald d'erfahr'n,
Es hat den oanzing Hack'n g'habt,
Daß 's halt so weni war'n.

Dees Geldl hat si' g'schwind vertho',
Hat si' gar bald verlor'n
Und arm, ja ärmer als vorneh',
Is's Büebei wieder wor'n.

Da hot er halt wieder Schwammerln brockt;
Hat aber koa Jodler klunga,
Sunst war er nit so mäus'lstaad,
Warum hat er denn nimmer g'sunga? –


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