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Sellm in' Revier is gwest a' Wald,
A' großa, großa Wald
Und drinn der Hirsch bal' da, bal' dort,
Hat nie lang g'halten in oan' Ort.
Die Bursch san auf die best'n Plaatz,
Hamm g'äuglt, g'spürt und birscht,
Und hamm si' 'plagt wohl Tag und Nacht,
Und schier a' Wocha so verbracht.
Der Stephi hat 'n gar nie g'segn,
Der Oswald aber scho',
Grad allwei' z'weit, und hat den Hirsch
Nie kriegn kinna mit der Birsch.
Und endli' nacher is's grad gwen,
Als waar er aus der Welt,
Sie hamm koa' Schal'n mehr d' erspürt,
Nix hat si' mehr von' Hirschn g'rührt.
Da is der Stephi trostlos hoam,
Voll Kummer und Verdruß,
Der Oswald aber denkt ihm bald,
Wie 's ebba gaang mit Teufisgwalt. –
Es hat dort g'lebt an' alter Mo',
Gar tief in dickstn Wald,
Mit dem is's nit recht richti' g'west,
Hat ghooßn, er waar kuglfest.
'S hat niema'd nix gwißt, wo'r er z' Haus,
Und was er treibt und thuat,
A' Wildrer waar's, hamm d' Bauern g'sagt,
Der nix nach Gott und Heiligi fragt.
Und g'hoaßn hat's, er hätt' a' Bix
Mit Teufiskünstn gmacht,
Die gaang no' g'nau auf tause'd Schritt,
Und kunnt ma' da nit feihn damit.
Dees hat der Oswald öfter g'hört,
Und denkt, mit dera Bix,
Da waar der Hirsch vo' mir aus weit,
Da thaats es do', er waar nit g'feiht.
Zu den jetz' gehn i', denkt er ihm,
Und giebt er mir's nit gern,
So soll er sterbn auf 'n Fleck,
'Geh' ohni Bix nit von ihm weg.
Der Weg is wild gwest und scho' Nacht,
An diem grad hat er g'segn
Wo 's higeht, wann in's Dicket 'nei
Der Mond just gworfa hat 'n Schei'.
Die schwarzn Tanne' und dees Gstripp,
Und raschled's Gras und Moos,
Es möcht' oan' graus'n, da alloa',
Mit so an' sündhaft bös'n Thoa'.
Jetz geht a' schiecher Grabn her,
Mit Stoana, grob und tief,
Da steigt er abi bis am Grund,
Den Mo' sei' Hüttn is da drunt'.
Er luust a' wen'g und nacha drauf
So klopf't er an der Thür',
Bis's drinna dumper außa schreit,
Wer Teufi klopft um selli Zeit?
»I' bi' 's, der Jager Oswald is's.
»I' moa', du kennst mi' scho',
»Thua auf, sunst schlag' i's ei' die Thür',
»Du kriegst no' Gschäftn heunt mit mir.
»»Ho ho, moanst du, es is a so,««
Hat drinn der ander' g'redt,
»»Na' kimmst nit 'rei', und extre nit,
»»Und gehst nit, schaff' i' schon an' Fried.««
»So thua no' auf, mir san ja Freund',«
Sagt d'rauf der Jagabua,
Und endli' knarretzt 's Thürl auf,
»»Was is 's jetz'?«« fragt der ander' d'raus.
»A Feuer mach', 's is teuflisch kalt,
»Und setz' ma'r uns ei' d' Stubn,
»Warum i' kimm, i' sag' dir's glei',
»Und is der Handl bal' vorbei.«
Da gront der Alt' und schürt am Herd,
Und blost a' Feuer o',
Jetzt hat der Bua die Stubn bitracht',
Die hat ihm schier an' Schricka g'macht.
San an der Wand zwoa Todtnköpf'
Mit etli' Boana g'hängt,
Ganz schwarz vo' Rauch und nebn dra',
Da hat si' ebbes umatho';
A' grausli's Thier is krocha dort,
Und in an' andern Eck,
Da is 'was ghockt mit stiri Augn,
Der Jaga thuat großmächti schaugn.
Und drüber fangt der Alte o',
»Was is 's jetzt, red' amal,
»Denn gehst no' grad auf's Gaffa aus,
»Na' suach dir du an' anders Haus.«
D'rauf sagt der Oswald, i' ho' ghört,
Ees habts a' raari Bix,
Die schießt und trifft auf tause'd Schritt,
Da möcht' i' was probirn damit.
I' kaafs' Enk o', is 's wie d' er will,
Ees müßts mir aber sagn,
Wann ebba Vorthl san dabei,
Damit i's kenn' die Hexerei.
Da sagt der oa', die Bix, verstehst,
Die waar mir just scho' foal.
Woaß's aber nit, ob du der Mo',
Der so a' Kunststuck zahln ko'.
»I' zahl's, und foderst tause'd Gul'n,
»Laß segn allmol den Zoig.«
»»Ja tause'd Guln waar nit z'viel,
»»Und dengerscht, wier i's haben will.««
So sagt der Alt' und langt a' Bix
Vom Nagl an der Wand,
Und a' kloa's Sackl aa dazua,
Und sagt, da waar's jetz', Jagabua.
A' schöner Damaszener Lauf!
Und Zoacha d'rauf vo' Gold,
A' Drach' mit Horn, a' Schlang von unt',
Und Schrift, die niemad lesn kunnt.
Und wie der Bua die Bix bitracht't,
So sagt der oa', »verstehst,
Mit Teufi's Hilf hon i' die Bix,
An' anders Machwerk nutzet nix.«
»Du ladst es, wie an' anderni,
»Dessell is' allwei' gleich,
»Und kannst es braucha frank und frei,
»Grad bei koan' Kreuz geh' nit vorbei!
»Dees bal' dir g'schicht, und führst die Bix,
»Na' hast dei' Leb'n verspielt,« –
Da lacht der Oswald: »»geht scho' zamm,
»»Mag mit die Kreuz nix z'schaffa hamm,
»»Die Bix gehört mei', und wegn 'n Geld,
»»Da richt' ma's schon amal,«« –
»Na, sagt der oa', so thäa' ma nit,
»'S Geld her! sunst nimmst die Bix nit mit.«
Da stößt der Oswald mit 'n Rohr
Den Alt'n über'n Herd,
Und reißt sein' G'nicker aus der Schoad,
Der Alt' a' Messer lang und broat.
Und wie zwoa Wölf san s' aufanand,
Und 's Bluat is umag'spritzt,
Bal hi' bal' her hamm d' Messer 'blinkt,
Bis z'letzt der Alt' am Bodn sinkt.
Und wier er fallt, da hat's a' G'heul
Von Bod'n aufa 'tho'
Und g'saust und g'stürmt zun Fenster 'rei',
Und 'kracht, als brechet d' Hüttn ei'.
Da is der Oswald voller Graus
Mit seiner Bix davo',
Weit weg erscht hat er gschnauft und g'sagt:
Jetz, Stephi, spar' dir du dei' Jagd! |