Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Volkswilln.

        Es geit scho' Leut', die moana glei',
San' ihnr' a' fufz'g beinand',
Na' waar's a' Volk, da redn s' um
Und bschließn allerhand
Und sagn: Dees is 'n Volk sei' Willn
Und so und so muaß's sey'
,
Dees hoaßt auf deutsch, sie möchtn's gern
Und 's Volk dees gebn s' halt drei'. –
Bal' jetz' dees ebbes geltn sollt',
Na' waar's a' saubers G'schpiel,
Da waarn ja Völker in an Land,
Es wußt' koa' Mensch wie viel,
In jedn Stadtl drei und vier,
In jedn Mark' a' Paar,
Und dees in' ganzn deutschn Land
Dees waar' weiter koa' Schaar!
Es lange' die scho', die ma' hamm,
Die dreißgi san scho' gnua,
I' bitt' enk, machts mit enkri Gschpaß
Nit Völker no' dazua,
Denn Deutschland soll ja oani' wer'n,
Wie aber kunnt' dees sey',
Bal' so viel tause'd Völker waar'n
Und schreietn all' drei',
Da wur' ja d' Wirtschaft gwiß verpatscht
Und ninderscht mehr a Fried,
»Viel' Köch' verderbn d' Suppn« hoaßt's,
Drum kochts nit Alli mit!

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