Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der Auerho'.

        A'm Ho'falz muaß ma' fruh dra' sey',
He Bua, wach auf!
Schö' glanzn d' Sternei'n, d' Nacht is schö',
Hallo steh' auf!

Da richt't si' zamm der Jagabua,
Geht 'naus ins Holz,
An' Auerho' möcht' er schießn gern,
Den Vogel so stolz.

Er schleicht und luust, bal' da bal' dort,
'S is Alles still,
Es rührt si' nix ob ebba der Ho'
Nit falzn will.

Horch, dak und dak, ha ha da bist,
I' hör' di' scho', –
Jetz gieb wohl auf sei' Gsangl Acht,
Und spring' n' o'.

Da springt er, wie er 's Schleifa hört,
Oa's, zwoa und drei,
Und luust gar fleißi nach 'n Sprung
Und springt auf's Neu. –

Der Auerho' in seinem Sinn
Denkt an sein' Schatz,
Er hat zu seiner Lustbarkeit
Den schönstn Platz.

Er schnacklt schneidi', daß's a' Freud
Und schleift allboth,
Der Ho' meinoad is kreuzwohlauf,
Traamt vo' koan' Tod.

Wie d' Lieb so blind is, denkt der Bua,
Es is a' Graus,
Gel' d' Lieb! 's is g'schpaßi, und er denkt
An 's Lisei 'z Haus.

Für 's Lisei, moant er, bist du aa'
An' Auerho',
Da haltst gern aus und birschet di'
Leicht oaner o'.

No', wann d' 'n bringst den Vogel heunt,
Da werd s' wohl schaugn, –
Er freut si' in Gedanke' scho'
Auf ihri Augn.

Und drüber springt er, oa's und zwoa,
Jetzt halt! 's is gnua,
Der Ho' hört auf, was Sapprewalt,
Was springst no' zua!

Da hat er weg'n an' Liesei z'viel
A' Schrittl tho',
Gel' d' Lieb! – es rauscht von Tanne'baam,
Furt streicht der Ho'.


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