Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Jagalied.

          Was waar's denn um 's Lebn ohni Jagn,
Koan' Kreuzer nit gebet i' d'rum,
Wo aber a' Hirsch zun d' erfragn,
Wo's Gambsei'n geit, da reißts mi' 'rum.
Ja 's Jagn dees is mei' Verlanga,
Ho's zeiti scho' mögn a'fanga,
Ha ho! und mei' g'führigi Bix
Und i' sag' halt da drüber geht nix.

Thäats hocka bei Dirndln und Kartn,
Thäats tanzn und kegln grad gnua,
'Will lieber an' Hirschn d' erwartn
Und birschn d'raus spat oder frua,
Dahoamtn da mag i' nit bleibn,
'Will draußtn mi' umanand treiben,
Mei' Musi' san d' Vögerln in Wald
Und die macha mar auf wie's ma' g'fallt.

Steig' auffi, steig' abi, steig eini,
A' Gambs is a' Steigerei werth,
A' Gambs is gar flüchti' und schleuni'
Und leicht geht der Handl verkehrt,
Drum is aa' an' Ehr' dabei z'gwinna,
Und muaßt 'was versteh' und 'was kinna,
Denn der si' nit recht zammanimmt
Aa nit leicht zun an Gambsbartl kimmt.

Hoch vivat die Berg solln lebn
Und 's Woadwerk und wer 'was d'rauf halt',
Mein' Schatz will i' 's Edelweiß gebn
Und hoff mir aa' gwiß, daß's ihr g'fallt,
Denn thaat sie's nit lusti' bitrachtn,
Dees jaagerisch' Bliemi verachtn,
So ließ i' s' aa' laaffa gar bald
Und thaat' hausn alloani' in' Wald.


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