Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Liebschaftsverdruß.

          Gel fuchti, sagst, is er mei Bua
Und thuat's vorübi nehma,
Daß i gar nie alloani bin,
So oft er aa' mag kemma,
Er moant, i trauet ihm nit recht,
Thaat's selber a so mög'n,
Und waar mir weiter nit gar viel
An seiner G'sellschaft g'leg'n;
Wahrhafti, i ko' nix dafür,
I wollt's ihm scho' verzähl'n,
Es paßt ja Alles auf mi auf,
Als wur' er mi glei stehl'n. –
Mei' Vater schlaft des ganzi Jahr,
Kann aber niemaln schlafa,
Wann er an' Buabn bei mir mirkt,
Da hat er glei was z'schaffa, –
Mei Muatter is als wie a Pasch,
Is überall voll Aug'n,
Und thaat a Bußei aus drei Stund'
In Nebi no daschaugn:
Mei' Bruader is als wie a Fuchs,
A Moaster in Verwind'n,
Ja wenn da' Bua vergrab'n waar,
I glaab er thaat 'n find'n.
Und san die andern alli furt,
Is oani nit zu'n zwinga
Mei' Schwester, die is wie'r a' Zeck,
Gar nit zu'n weitabringa, –
Geh', sag's ihm halt, es soll 'n do
Nit gar a so verdrieß'n,
Ja sey so guat und sag' ihm aa',
I laß'n recht schö' grieß'n.

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