Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Koa' Trost.

        Es hat a Diendl viel gscherzt und g'lacht
Is gwest so lusti und froh,
Und auf amal wie über Nacht
Thuat s' nimmermehr a so.

Ha Diendl, ha sag', was waar denn dees,
Ha sag' was is dir g'schegn,
Is ebba dei' schneeweiß's Katzl furt,
Dees d' gar so gern hast mögn.

Hat ebba der Wind dein' Nagerlstock
Von Fenster abi 'keit,
'S san gwest gar schöni Bliemin dra',
I' woaß's, die habn di' gfreut.

Hat ebber a böser Schauer gschlag'n,
Wie Kirter gwes'n is
Und habn d' Leut koa' Musi ghabt,
Gel' dees verdrießt di' g'wiß.

»»Koa Katzl, na, koa Nagerlstock,
Koa Schauer ko' dafür,
Mei' Bua, der is mer untreu worn,
Mei' Bua der laßt vo' mir.««

Mei'! Diendl, was is's um an Buabn,
Der dir sei' Lieb verkehrt,
Schau oana, der koa' Treu nit hat,
Der is scho' z'erscht nix werth.

Um so an Buabn is koa Schad'.
Hat aa' koan' Ehr in Leib,
Und wann er di' lang gheureth hätt',
'S waar grad zun Zeitvertreib.

»»O mei' Gott ja, Ees habts wohl recht
Und dengerscht, 'woaß nit wie,
So is ma', daß i' sterb'n möcht',
Den Buabn vergiß i' nie.««

Da hat dees Diendl bitter gwoant,
Der Ander' aa' is still, –
Es geit halt Sachan auf der Welt,
Da nutzt der Trost nit viel.


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