Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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's schlafadi Diendl.

        Es schlaft a Diendl untern Baam,
Daneb'n liegt ihr Huat,
Der Tag is warm, bei'm Baam is's kühl,
Sie schlaft so süeß, so guat. –

Da kimmt a Jager aus'n Wald,
An' alter finst'rer Mo',
Der schaugt dees Diendl in sein Schlaf
Grad in Vorbeigeh'n o'.

Auf oamal aber kehrt er um,
Jetz steht er lang vor ihr,
Auf's Mieder schaugt er, g'fallt ihm g'wiß
Da dra' dees reichi Gschnür.

Er werd' ja do' koa Zauber sey'
Und werd' ihr ja nix thoa,
Is ja a bluatjungs Diendl no',
Und grau is scho' der oa,

Na schau, er geht und thuat ihr nix
Und do hat 'n was druckt,
Er hat si' hinter'n Ohrna kratzt
Und 's Hüetl hat er g'ruckt. –


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