Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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D' Vögl.

            Wie d' Leut' san, san oft d' Vögl aa',
Wie d' Vögl san oft d' Leut,
Der oa' is schö', der oa' is wiascht,
Der dumm, der ander' g'scheit.

Und wies mar ei'fallt, will 'Enks sagn,
Na' sicht an' jder raar,
Schau was er ebba vorstelln kunt',
Wann er a' Vogl waar'.

An' Adler is a' g'strenga Herr,
Hat Felsnschlösser gnug,
Da schaugt er stolz dem Gsindl drunt'
Vo' weitn fürnehm zua.

A Nachteuln, die bein Tag so brav
Is a' scheinheiligs Ding,
In Finstern, gel', wo s' niema'd sicht,
Da macht s' na' ihri Sprüng'.

A' Schnepf, dees is a' Roas'nder,
Wie's gar so vieli geit,
San grad so dumm, ob's g'wandert san
A' bißl oder weit.

A' Gockl thuats an' Sprecher nach,
Nix schneidigers geit's nit,
Bal' d' aber mit an' Stecka kimmst,
Na' thuat er nimmer mit.

A' Lercherl is a' Sängerinn,
Da denkt wohl j'der dro',
Daß's just der Rock und 's Gwand nit macht,
Ob oa's aa' ebbes ko'.

A' Spatz dees is a' Schuastabua,
Da halt' i' ebbes d'rauf,
Der kümmert si' amal um nix
Und is allwei' wohlauf,

Und müßt' i' just a' Vogl sey',
'Bi' aa' gern sorgnfrei,
I' glaab' meinoad, i' wur' a' Spatz,
Was waar' aa' g'feit dabei!


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